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  • Dr. med. Antonia Töpfer
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  • 19.01.2015

Wo der Rubel rollt - Ärztegehälter weltweit

Egal ob in Deutschland, der Schweiz, den USA oder Sambia – weltweit gehen Ärzte bei ihrer Arbeit an ihre Grenzen. Sie leisten Überstunden und strengen sich vergleichbar intensiv an. Trotzdem ist der Verdienst in den verschiedenen Weltregionen sehr heterogen. Mancherorts verdienen Ärzte so wenig, dass es ihnen kaum zum Leben reicht.

 

 

 

 

Warum studiert man Medizin? Sicherlich um Menschen zu helfen. So besagt es schließlich der mehr als 2.000 Jahre alte hippokratische Eid: „Ich werde ärztliche Verordnungen treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil (…). Wenn ich diesen Eid erfülle (…), so sei mir beschieden, in meinem Leben und in meiner Kunst voranzukommen, indem ich Ansehen bei allen Menschen für alle Zeit gewinne.“ Von Geld ist da nicht die Rede.

 

Und trotzdem: Ein Arzt, der behaupten würde, der Verdienst sei ihm einerlei, würde lügen. Im Gegenteil: Verfolgt man Diskussionen rund um den medizinischen Beruf, gewinnt man manchmal den Eindruck, das Honorar sei sogar der zentrale Treibstoff fürs ärztliche Arbeiten. Speziell in Deutschland linsen Mediziner argwöhnisch in ihre Lohntüte: Ist das, was am Monatsende auf dem Konto landet, wirklich angemessen? Hilfreich ist da der Blick über den Tellerrand: Wo stehen die deutschen Weißkittelträger finanziell im internationalen Vergleich? Und: Wohin könnte man als junger Arzt gehen, wenn man mit seiner „Kunst“ besser verdienen möchte?

 

Deutschland: jahrelange Gehaltsleiter

Um eine Antwort darauf geben zu können, muss man zuerst mal die hiesigen Einkommensverhältnisse beleuchten. Diese werden für junge Mediziner vor allem durch den „Tarifvertrag Ärzte“ bestimmt. Er unterscheidet zwischen den Entgeltgruppen „Assistenzarzt ohne Facharzt“, „Assistenzarzt mit Facharzt“, „Oberarzt“ und „Chefarzt-Vertreter“. Zusätzlich wird jede dieser Gruppen noch nach der Anzahl der bisherigen Arbeitsjahre differenziert. So steigt ein Assistenzarzt ohne Facharzt im ersten Jahr an einem öffentlichen Krankenhaus mit einem Lohn von 3.844 € ein. Im fünften Arbeitsjahr beträgt sein Lohn bereits 4.809 €.

 

Ein Oberarzt startet in seinem ersten Oberarzt-Jahr mit 6.355 € und kann sein Einkommen in drei Jahren auf 7.263 € steigern. Was im Geldbeutel landet, hängt auch von der persönlichen Situation ab: Die Assistenz­ärztin Dr. Marina Kaiser* arbeitet zum Beispiel seit einem Jahr an einem öffentlichen Krankenhaus im Raum Stuttgart. Von ihrem Lohn bleiben ihr nach allen Abzügen gut 2.600 €. Davon gehen noch die Kosten für Wohnen und Essen weg, sodass sie knapp 2.000 € zur freien Verfügung hat.

 

Komplett anders stellt sich die Situation bei niedergelassenen Ärzten dar: Der Chirurg Dr. Weigelt* zum Beispiel führt in München eine allgemeinchirurgische Einzelpraxis. Damit macht er jährlich einen Umsatz von 240.000 €, wovon nach Abzügen von Materialkosten und Angestelltenlöhnen noch etwa 130.000 € verbleiben. Davon bezahlt er die Steuern, die Altersvorsorge, die Krankenkasse und Versicherungen, so dass sein Nettoverdienst ca. 60.000 € beträgt.

 

Das ist im Vergleich zur deutschen Durchschnittsfamilie viel, doch trägt ein Niedergelassener auch große Risiken. So braucht Dr. Weigelt für seine Praxis viele Geräte, die alle 10 Jahre ersetzt werden müssen. Dafür sind hohe Investitionen nötig: „Eine normale chirurgische Praxis re­in­vestiert 50% bis 60% des Umsatzes“, sagt Dr. Weigelt. Er verdient mit seiner Praxis nicht mehr wie früher als Oberarzt. Den Schritt in die Selbstständigkeit hat er dennoch niemals bereut.

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