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  • Bernhard Hellmich
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  • 25.02.2014

Online-Kurs Innere Medizin - Fall 10

67-jähriger Patient mit Herzrasen und Luftnot

Fünf Tage nach einer aortokoronaren Bypassoperation klagt ein 67-jähriger Patient über Herzrasen und Luftnot. Sie fertigen ein EKG an.

 

EKG - Grafik: Fallbuch Innere Medizin

 

 

Fragen:

  • 1. Welche Diagnose stellen Sie? Begründen Sie Ihre Aussage anhand des EKG-Befundes!
    • Diagnose: Vorhofflattern (gewöhnlicher Typ)
    • Begründung: Das EKG (s. Abb.) zeigt eine rhythmische Tachykardie mit schmalen Kammerkomplexen. Zwischen den einzelnen QRS-Komplexen sind mehrere P-Wellen sichtbar, wobei eine regelmäßige 2:1-Überleitung der Vorhofaktionen erkennbar ist. Differenzialdiagnostisch kommt eine schnelle ektope Vorhoftachykardie in Frage. Diese ist durch kleine, spitz konfigurierte P-Wellen auf einer isoelektrischen Grundlinie charakterisiert. Demgegenüber ist der vorliegenden EKG aufgezeichnete sägezahnförmige Stromkurvenverlauf typisch für Vorhofflattern. Eine eigentliche isoelektrische Grundlinie fehlt hier. Die P-Wellen in Ableitung II und III sind negativ. Somit liegt ein Vorhofflattern vom gewöhnlichen Typ vor.
  • 2. Welche Therapiemöglichkeiten bestehen?
    • beim hämodynamisch stabilen Patienten:

    bei Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung (z.B ohne KHK) Antiarrhythmika der Klasse I (z. B. Flecainid) oder der Klasse III (Sotalol oder Amiodaron)

    alternativ oder bei Tachykardie Beta-Blocker oder Verapamil oder Digitalis zur Frequenzsenkung

     

    • beim hämodynamisch instabilen Patienten:

    elektrische Kardioversion, R-Zacken-getriggert mit niedriger Energie (50–100 J)

    alternativ atriale Überstimulation über passager angelegtes Elektrodenkabel im rechten Vorhof; nur beim gewöhnlichen Typ erfolgreich, da hier die kreisende Erregung ihren Ursprung ausschließlich im rechten Vorhof hat (Erfolgsrate hier 80%).

     

    • Cave:

    Besteht das Vorhofflattern seit mehr als 48 Stunden, sollte vor jedem Rhythmisierungsversuch eine transösophageale Echokardiographie zum Ausschluss linksatrialer Thromben erfolgen (dann Antikoagulation)!

  • 3. Welche therapeutische Maßnahme ergreifen Sie, wenn die Herzrhythmusstörung wiederholt auftritt?
    • Katheterablation.

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Fall 3:       Abgeschlagenheit, Fieber und Ikterus

Fall 4:       Leistungsminderung und Kopfschmerzen

Fall 5:       Pruritus und Husten

Fall 6:       Schmerzen im Oberbauch

Fall 7:       Postoperativer Husten, Fieber und Thoraxschmerzen

Fall 8:       Progrediente Gewichtszunahme

Fall 9:       Fieberschübe

Fall 10:      Herzrasen und Luftnot

Fall 11:      Husten, Nachtschweiß und Gewichtsverlust

Fall 12:      Erhöhter Blutzucker

Fall 13:      Unterbauchschmerzen

Fall 14:      Rasche Ermüdbarkeit und Luftnot

Fall 15:      Erstuntersuchung Typ-I-Diabetiker

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