• Fachartikel
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  • Dr. med. Yvonne Kollrack
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  • 30.06.2014

Wie behandelt man Fußballverletzungen?: Schädelverletzungen

 

No. 3 | Kopf statt Ball: Schädelverletzungen

Nicht nur die Deutschen hatten vor der WM Verletzungssorgen. Englands beliebter ­„tough guy“ Wayne Rooney zog sich im Training eine klaffende Kopfplatzwunde zu – die er prompt auf Facebook postete. Spieler mit solchen offenen Verletzungen sollten zur eigenen Sicherheit und wegen der Infektionsgefahr ausgewechselt werden. Die mit Adrenalin vollgepumpten Akteure möchten das natürlich umgehen. Deswegen werden Wunden manchmal direkt am Spielfeldrand rasch „getackert“ und verbunden. Das Problem dabei ist, dass die Naht beim erstbesten Anprallkontakt sofort wieder aufreißen kann. Zudem ist zu be­achten, dass sich hinter einer solchen Verletzung auch ein Schädel-Hirn-Trauma verbergen kann. Spieler mit Kopfprellungen müssen deshalb im Zweifel zum Eigenschutz unbedingt aus dem Spiel genommen und intensiv überwacht werden. Seit 2004 gibt es ein „Sport Concussion Assessment Tool“, mit dem sich der Schweregrad einer Kopfverletzung einschätzen lässt (Download: bit.ly/zusatz-3-14).

Wesentlich schlimmer als Rooney traf es 2006 den tschechischen Nationaltorwart Petr Čech. Bei einem Premier-League-Spiel donnerte das Knie eines Gegners so heftig gegen seinen Kopf, dass er sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Kalottenimpression zuzog. Čech wurde noch am selben Tag operiert und bekam zwei Metall­platten eingesetzt. Es folgten einige Tage Intensivüberwachung und Reha. Čech pausierte nur drei statt der von den Ärzten empfohlenen sechs Monate. Dafür spielte er drei Jahre lang mit einem eigens für ihn angefertigten Kopfschutz.


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