- Fotodokumentation
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- Ulrike Rostan
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- 19.10.2004
Praxisanleitung Sektion - Patho-Detektive bei der Arbeit
Diese Anleitung soll den Ablauf und die Fragestellung einer Sektion in der Pathologie verdeutlichen. Die Bilder sind ausschließlich zu Lehrzwecken für Medizinstudenten gedacht. Keinesfalls dürfen die Bilder kopiert und anderweitig gespeichert bzw. weiterverwendet werden. Die Aufnahmen entstanden mit freundlicher Genehmigung des Robert Bosch Krankenhauses (RBK), Stuttgart, und des Leiters der pathologischen Abteilung des RBK, Dr. Peter Fritz.
Vorgeschichte:
Der 70-jährigen Patient war 6 Tage zuvor mit pektanginösen Beschwerden in die Klinik eingeliefert worden. Im EKG zeigte sich ein Hinterwandinfarkt unklaren Alters. Im Serum war die CK erhöht. Die behandelnden Ärzte stabilisierten den Patienten mit Nitropräparaten. In der Koronarangiografie diagnostizierten die Kardiologen eine 3-Gefäßerkrankung und legten den Termin zur Bypass-OP fest. Noch während seines Krankenhausaufenthaltes geriet der Patient in einen kardiogenen Schock. Die eingeleiteten Intensivmaßnahmen wie Reanimation und kurzfristige Lyse-Therapie sowie notfallmäßige Stent-Einlage in zwei der drei betroffenen Herzkranzgefäße konnten den Patienten nicht mehr retten. Er verstarb am 5. Tag seines Krankenhausaufenthaltes. Die Obduktion erfolgte mit Einwilligung der Angehörigen einen Tag später.
Fragestellung:
1. Was ist die genaue Todesursache des Patienten?
2. Stimmt der makroskopische Befund der Koronararterien mit der Koronarangiografie überein?
Nachdem allen Organen Gewebeproben für die histologischen Untersuchungen entnommen wurden, legen die Ärzte alle Organe wieder in die Körperhöhlen zurück. Alfred Kübler, Präparator der Abteilung, näht die Leiche zu und säubert den Körper, um den Verstorbenen seinen Angehörigen zur Bestattung übergeben zu können.