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  • 17.12.2013

Radiologie-Trainer: Fall 3

43-jährige Patientin mit seit mehreren Tagen zunehmenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Jetzt plötzlich aufgetretene Hemiparese rechts und Gesichtsfeldeinschränkung nach rechts.

CT Schädel - Foto: Georg Thieme Verlag

Abb. a: CT Schädel

T2*w MRT - Foto: Georg Thieme Verlag

Abb. b: T2*w MRT

Konventionelle Angiographie - Foto: Georg Thieme Verlag

Abb. c: Konventionelle Angiographie

  • Befund

    Die CT (Abb. a) zeigt ein hyperdenses Areal im Marklager links temporookzipital, das stellenweise bis nach kortikal reicht. Umgeben ist dieses hyperdense Areal von einem hypodensen Halo. Mäßige Raumforderung mit eingeengten Hirnfurchen und Kompression des linken Okzipitalhorns.Gering hyperdenses Substrat im linken Frontalhorn, das gegenüber rechts erweitert ist. Das Hirnparenchym ist sonst altersentsprechend ohne Zeichen einer zerebralen Mikroangiopathie. Die T2*w MRT (Abb. b) vom nächsten Tag zeigt in der gleichen Lokalistation ein nahezu homogenhypointenses Areal mit einem hyperintensen Randsaum. Deutliche Raumforderung mit Kompression des linken Temporalhorns,verstrichenen Sulci temporookzipital und Einengung der perimesenzephalen Zisterne mit Kompression des linken Hirnschenkels durch den mesialen Temporallappen. Auffällig hyperintenses Signal im Confluens sinuum. Die konventionelle Angiographie (Abb. c) bestätigt den fehlenden Fluss im Sinus transversus und Sinus sigmoideus links.

  • Diagnose

    infektiös-septische Thrombosen nach eitriger Mittelohrentzündung

    Differenzialdiagnose:

    Atypische Blutung: Gerinnungsstörung (angeboren, erworben, medikamentös), durale AV-Fistel, AV-Malformation, Tumorblutung.

  • Bemerkungen

    Die duralen Sinus können umschrieben oder langstreckig thrombosieren. Ätiologisch werden infektiös-septische Thrombosen nach eitrigen Infektionen der NNH, v. a. des Mittelohrs und des Mastoids, nach Meningitis oder nach septischen Embolien von den häufigeren blanden Thrombosen unterschieden. BlandeThrombosen treten während der Schwangerschaft, postpartal, bei hämatologischen Erkrankungen, posttraumatisch aber auch idiopathisch auf. Die MR-Untersuchung mit MR-Venographie ist meistens beweisend für das Vorliegen einer Sinusthrombose und bei Schwangeren die diagnostische Methode derWahl. In dem vorliegenden Fall war eine eitrige Mittelohrentzündung die Ursache.

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