- Glosse
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- Dr. Motz
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- 28.10.2014
Dr. Motz und Schneewittchens Stiefmutter
„Medizinisches Arbeiten beruht nicht auf profunder Wissenschaft, sondern ist egoistisches Profiliergehabe und ökonomische Profitgier“ (Dr. Motz 2013)
Über den monetären Faktor oben genannten Zitates hat Dr. Motz schon ausreichend Dampf abgelassen, nun sind die Egos der Kollegen dran, die zum Teil nicht einmal mehr durch die OP- Schiebetür passen.
“See one, do one, teach one”?
Wie sonst kann es sein, dass Patienten operiert werden, obwohl der Kollege den Eingriff – wohlgemerkt den elektiven – noch nie gemacht hat? Wobei „gemacht“ Definitionssache ist. Dr. Motz behauptet von sich, eine Operation zu können, wenn er sie gelernt hat. Durch das altbewährte „See one, do one, teach one“. Wobei ihm auch hier „one“ zuwenig ist und er zumindest beim „see“ gerne mehr hätte und ihm bei „do“ noch jemand als Assistenz vorschwebt, der mehr Ahnung hat als er. Diese romantische Vorstellung von chirurgischer Ausbildung hat sich Dr. Motz aber schon lange abgeschminkt.
„Geil, wollt´ ich schon immer mal ausprobieren!“
Trotzdem hat Dr. Motz noch ausreichende ethisch-moralische Verantwortung, einen Patienten zu einer seltenen und höhergradig schwierigen OP zu einem erfahrenen Operateur oder in ein Spezialzentrum weiterzuleiten. Seine Kollegen nicht. Unter dem Motto „Geil, wollt´ ich schon immer mal ausprobieren“, wagen die sich an Eingriffe mit erwiesenermaßen hoher Lernkurve. Ob Sprunggelenkendoprothesen oder laterale Knieschlitten – bei den Kollegen herrscht der Größenwahn. Und nur weil sie die Operation mal in einem Kurs am Kunstknochen (oder einer nichts ahnenden Leiche) durchgeführt oder die OP-Anleitung des Spezialinstrumentariums überflogen haben, meinen diese Götter in op-grün-blau, allmächtig zu sein.
„Haben Sie das schon mal gemacht?“
Dr. Motz denkt da eigentlich immer an sich und ist damit der Egoist schlechthin. Er hält sich an den Rat seines Lieblingschefarztes, jeden Patienten so zu behandeln, wie er selbst behandelt werden wollte. Und Dr. Motz will definitiv kein Versuchskaninchen für die Omnipotenz-Allüren seiner Kollegen sein. Was antworten die eigentlich in so einem Fall auf die nicht seltene Patientenfrage: „Haben Sie das schon mal gemacht? Wie oft haben Sie das schon gemacht?“ Dr. Motz hat jedenfalls kein Problem damit zuzugeben, dass es hinter den sieben Bergen noch einen Arzt geben könnte, der besser sei als er.
Spieglein, Spieglein an der Wand …
Apropos sieben Zwerge – Dr. Motz befindet sich in seiner Klinik mit seinem so egogeblähten Kollegen im Dauerkonflikt und fürchtet nun um sein Leben. Folgendes war passiert: Besagter Kollege trat seinen Urlaub an und legte zum Abschied drei Äpfel auf Dr. Motzens Schreibtisch. Nicht, dass er schon Abfalleimer für die Launen des Kollegen ist, nun soll er auch noch als Resteverwerter für ungegessene Mittagssnacks herhalten! Wer sagt ihm eigentlich, dass die Äpfel nicht vergiftet sind? Im Krankenhaus gibt es schließlich viele Giftquellen!
Dr. Motz fühlt sich einer Schneewittchen gleichen Attacke ausgesetzt. Er kann förmlich den perfiden Plan des Kollegen riechen. Vor seinem geistigen Auge taucht eine Vision auf: Der hypertrophe Kollege posiert jetzt sicher an seinem Urlaubsort vor dem Spiegel (mit eingezogenem Bauch, denn wer will schon wahrhaben, dass eine Wampe den Sixpack verdeckt?) und fragt: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der geilste Chirurg im Land? Und der Spiegel wird antworten: Ihr, Herr Doktor, aber Dr. Motz ist tausend Mal geiler als ihr!“
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