• Bericht
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  • Christina Haß
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  • 08.09.2015

Famulatur am Komfo Anokye Teaching Hospital in Ghana

Christina war für eine Famulatur im westafrikanischen Ghana. Über atemberaubende Safaritouren, die Eigenheiten der Landsleute und warum die Arbeit auf der Kinderstation manchmal emotional herausfordernd war.

Kinder in Ghana. © Christina Haß

Motivation


Eine Famulatur ist super geeignet, um während dem Medizinstudium ins Ausland zu gehen. Da ich schon zwei Famulaturen in Europa gemacht habe, hatte ich diesmal Lust auf eine neue Erfahrung und entschied mich für eine Famulatur in Ghana. Das Land ist eines der politisch stabilsten in Afrika und gleichzeitig relativ gut entwickelt. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und sehr offen gegenüber Ausländern. Die Lehre in den Krankenhäusern wird dort sehr groß geschrieben und Medizinstudenten können viele praktische Erfahrungen sammeln.

 


Ich wollte das Gesundheitssystem Ghanas und das dortige Arzt-Patienten-Verhältnis kennenlernen. Außerdem wollte ich mir praktische Fähigkeiten wie die körperliche Untersuchung aneignen um kleinere Tätigkeiten selbst übernehmen zu können. Da die meisten Patienten kein Englisch sprechen, erwartete ich, eher praktische Skills zu lernen als mich in Anamnese und Patientenkommunikation zu üben.


Vorbereitung


Meine Famulatur habe ich über einen Austausch bei der bvmd gemacht. Dort musst du dich im Voraus bewerben – bis Mai für den Zeitraum kommender Oktober, bis März und bis November für den Zeitraum April bis September. Du zahlst dann einmalig 100 Euro für die Bearbeitung, von denen aber 30 Euro zurückerstattet werden, wenn du einen Erfahrungsbericht abgibst. Ist die Bewerbung nicht erfolgreich, wird auch ein Teilbetrag erstattet.


Visum


Das Visum für Ghana solltest du ein bis zwei Monate im Voraus beantragen, wenn du die Unterlagen nach Berlin in die Botschaft schickst. Normalerweise dauert die Rücksendung drei bis fünf Wochen. Daneben kannst du ein Visum auch in sogenannten Honorarkonsulaten persönlich beantragen. In der Regel wird es dort direkt gewährt. Beide Varianten kosten 50 Euro.


Gesundheit


Um die notwendigen Impfungen und die Malariaprophylaxe (unbedingt notwendig!) zu bekommen, bin ich zum Reisemedizinischen Institut in der Uniklinik gegangen. Ich habe Impfungen gegen Gelbfieber (Voraussetzung für die Einreise nach Ghana), Tollwut, Typhus, Cholera und die Malariaprophylaxe (Malarone) bekommen. Als Malariaprophylaxe eignet sich außerdem Doxyzyklin, das auch für längere Aufenthalte genommen werden kann. Die Prophylaxe gewährt aber keine 100 prozentige Sicherheit. Daher solltest du immer auch ein Moskitonetz (in Ghana deutlich günstiger) und Insekten-Repellent (Nobite, Anti-brumm usw.) verwenden.

 


Während ich in Ghana war, hat sich eine deutsche PJlerin Malaria trotz Malarone und sämtlicher Vorsichtsmaßnahmen mit Malaria infiziert. Falls du Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen hast, geh am besten direkt ins Krankenhaus, mach einen Malaria Test und lass dir im Zweifelsfall die Medikation verschreiben. Die Ärzte dort behandeln täglich Patienten mit Malaria und bei einer frühen Behandlung verläuft die Krankheit meist komplikationslos. Die meisten Ghanaer haben mehrmals in ihrem Leben Malaria.

 


Für die Famulatur ist es keine schlechte Idee Handschuhe, Händedesinfektion und Desinfektionstücher (z.B. für das Stethoskop) einzupacken. In Frankfurt bietet die Klinik für Infektiologie an, eine Postexpositionsprophylaxe für HIV kostenlos auszuleihen für den Fall einer Nadelstichverletzung.

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