- Bericht
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- Carina Bielor
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- 19.08.2015
Famulatur am Kenyatta National Hospital in Kenia
Carina zog es für eine Famulatur ins ferne Afrika. Was man als "Muzungu" dort alles erlebt und warum es sich lohnt, Handschuhe im Gepäck zu haben.
Motivation
Ich wollte ein ganz anderes Gesundheitssystem kennen lernen und neue medizinische Eindrücke erleben. Es hat mich interessiert zu sehen, wie man mit wenig Mitteln und Möglichkeiten „Medizin machen“ kann.
Mit einem Auslandspraktikum sammelt man viele wertvolle Erfahrungen fürs Leben und profitiert sicher auch menschlich davon. Außerdem interessieren mich fremde Kulturen und es war aufregend mal in ein Land so weit weg von der Heimat zu reisen.
Bewerbung
Für die Bewerbung habe ich mich an Florence Maere gewendet, die Sekretärin des Kenyatta National Krankenhauses. Ihre Mailadresse ist deanmedic@uonbi.ac.ke. Manchmal musst du allerdings etwas Geduld haben oder nochmal nachhaken bis du eine Antwort bekommst.
Vorbereitungen
Ich bin mit Emirates von Düsseldorf aus über Dubai nach Nairobi geflogen. Der Hin- und Rückflug hat knapp 600 Euro gekostet. Ein Visum gab es am Flughafen. Neuerdings kannst du das aber auch online beantragen. Einen Kittel und ein Stethoskop musst du selbst mitbringen. Die Ärzte und Studenten ziehen sich etwas schicker an als in Deutschland. Die Männer tragen meistens Krawatten und die Frauen Blusen und schicke Schuhe.
Außerdem habe ich mir noch ein Händedesinfektionsmittel eingepackt und Handschuhe. Die gibt es dort zwar auch, sind aber auch öfters mal aus. Als Malariaprophylaxe habe ich Malarone eingenommen und mir noch ein Mückennetz zugelegt. Die kannst du aber auch fast überall in Nairobi kaufen.
Außerdem habe ich mir ein kleines Kitteltaschenbuch „Tropical Medicine“ gekauft und ein Swahili-Lehrbuch eingesteckt.
Die Sprache
Die Amtssprachen sind Englisch und Swahili, wobei im Krankenhaus überall Englisch gesprochen wird. Manche Patienten können allerdings nur Swahili, daher empfiehlt es sich vor der Ankunft etwas Swahili zu lernen.
Unterkunft
Am Anfang habe ich im Southern Volunteer Adventure Hostel gewohnt. Das ist ein kleines Hostel ungefähr vier Kilometer vom Krankenhaus entfernt. Mit dem Matatu (Sammeltaxi, das immer die gleiche Strecke entlang fährt. Es gibt keine festen Haltestellen, man kann beliebig ein- und aussteigen) habe ich wegen dem starken Verkehr allerdings morgens fast eine Dreiviertelstunde zum Krankenhaus gebraucht und bin dann nach einer Woche umgezogen. An den Linksverkehr musste ich mich erst gewöhnen und auch sonst werden Verkehrsregeln und rote Ampeln leider kaum beachtet.
Das Flora Hostel, in dem ich danach gewohnt habe, war zwar etwas teurer aber dafür konnte ich zum Krankenhaus laufen. Im Hostel gab es drei Mahlzeiten am Tag, was ich gerne nutzte.. Da das Hostel christlich ist, gab es auf dem Gelände eine Kirche und viele Nonnen liefen herum. Einmal habe ich es geschafft, um sechs Uhr morgens den Gottesdienst zu besuchen. Das hat sich wirklich gelohnt! Es wird viel gesungen und die Kenianer nehmen einen freundlich auf.