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  • Romana Mikes
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  • 01.08.2011

Bewerbung an der PMU Salzburg

"Sie haben eine neue Nachricht!" - das ist ein Satz, den ich besonders gerne von meinem Computer "höre". Auch heute fand ich einige neue Nachrichten in meinem Posteingang, darunter eine von der Universitätsadministration. Diese Email informierte uns Medizinstudenten darüber, dass am nächsten Tag die Bibliothek für das Bewerbungsverfahren benötigt wird und uns daher nicht zur Verfügung steht. Bei mir löste diese Nachricht heftige Erinnerungen an die eigene Bewerbung aus, die ich nun gerne Revue-passieren lassen möchte.

Wie man sich erfolgreich bewirbt und worauf man dabei achten sollte

 

Bevor ich genauer darauf eingehe, wie ich an meine Bewerbung herangegangen bin und wie ich mich beim Interview gefühlt habe, einige Informationen über die Bewerbungsunterlagen und das Aufnahmeverfahren. Detaillierte Informationen rund um das Bewerbungsverfahren findet ihr auf der Homepage der Universität.

Online-Berwerbungsformular

Die Bewerbung erfolgt im Internet mittels eines Online-Berwerbungsformulars. Dieses ist ganz einfach auszufüllen, und wird direkt an die Universität weitergeleitet. Zusätzlich zu diesem Bewerbungsformular werden folgende Unterlagen benötigt:

  • Lebenslauf
  • Motivationsschreiben
  • Matura- bzw. Abiturzeugnis
  • Bestätigung eines 4-wöchigen Pflegepraktikums

Es ist am besten, wenn ihr eure gesamten Unterlagen via Email an die Universität schickt. Man kann seine Bewerbungsunterlagen aber genauso gut auf dem Postweg einreichen. Wichtig ist dabei nur, dass man die Anmeldefrist einhält.

Mein Erfahrungsbericht

Ziemlich genau vor einem Jahr, stieß ich bei der BeSt-Messe in Wien auf den Informationsstand der PMU. Nachdem ich die Informationsbroschüren aufmerksam gelesen hatte, wusste ich, dass ich sehr gerne an dieser Universität mein Medizinstudium absolvieren möchte. Ich setzte mich an meinen Computer und begann meine Bewerbungsunterlagen zu verfassen.
Besonders leicht fiel mir das ganze nicht, denn auch wenn mir in der Schule gezeigt wurde, wie man seinen Lebenslauf und ein allgemeines Bewerbungsschreiben verfasst, hatte ich kaum Erfahrung darin.

Das Motivationsschreiben

Vor allem das Motivationsschreiben stellte eine größere Hürde für mich dar. Wie soll ein Motivationsschreiben aufgebaut sein? Muss ich auf eine besondere Form achten? Was soll ein Motivationsschreiben alles beinhalten? Wie persönlich darf es sein?
All diese Fragen geisterten mir durch den Kopf. Schließlich beschloss ich meine damalige Deutschprofessorin zu fragen, wie sie denn ein Motivationsschreiben verfassen würde. Mit ihren wertvollen Tipps fiel es mir dann auch nicht mehr schwer meines abzufassen. Einige davon gebe ich gerne an euch weiter:

  • Zuerst einmal sollte man sich genau überlegen, was man alles in seinem Motivationsschreiben erzählen möchte. Ihr werdet merken, nach kurzer Zeit hat man so viele Ideen beisammen, dass man locker etliche Seiten füllen könnte. Keine Sorge, ein mehrere Seiten langes Essay erwartet niemand, wenn ihr euch im Rahmen von ein bis drei Seiten bewegt, ist das absolut ausreichend.
  • Wichtig ist, dass sich ein roter Faden durch den gesamten Text zieht, verlauft euch nicht in Details, schreibt jedoch auch nicht zu oberflächlich und allgemein. Beispiele sind immer gut, aber auch hier gilt, dass man sie in Maßen einsetzen sollte.
  • Themen, auf die ihr in eurem Motivationsschreiben eingehen könnt/sollt, sind warum ihr Medizin studieren wollt, ob ,und wenn ja, welche Erfahrungen ihr in diesem Bereich bereits gesammelt habt, warum ihr gerade an der PMU euer Medizinstudium absolvieren wollt, warum ihr denkt, dass ihr (besonders) für dieses Studium (an der PMU) geeignet seid, und noch vieles mehr. Natürlich könnt ihr auch ganz andere Bereiche beleuchten - was ihr für wichtig, interessant und angemessen haltet, sollte in eurem Motivationsschreiben stehen.

Die erste Hürde hatte ich also überwunden, aber die nächste wartete bereits auf mich:

Das Pflegepraktikum

Einen Platz für das 4-wöchiges Pflegepraktikum zu finden stellte sich als deutlich schwieriger heraus als ein Motivationsschreiben zu verfassen. Zuerst durchforschte ich das Internet nach Seiten, auf denen Praktikumsplätze ausgeschrieben waren. Dort wurde ich aber nicht fündig. Also begann ich mich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis umzuhören, ob mir jemand helfen könnte und ich hatte Glück.
Auch wenn an den öffentlichen Universitäten kein Pflegepraktikum vorgeschrieben ist, kann ich nur jedem dazu raten vor Studienbeginn eines abzulegen.

Wenn ihr Interesse zeigt Medizin zu studieren, würde ich mich zeitgerecht erkundigen, an welchen Krankenhäusern oder in welchen Pflegeheimen man ein Praktikum machen kann. Ich habe dabei die Erfahrung gemacht, dass viele Krankenhäuser die Idee eines Pflegepraktikums durchaus unterstützen, darin aber noch unerfahren sind. Wenn man sich aber eindringlicher mit den zuständigen Ärzten unterhält, sind diese oft bereit eine Lösung zu finden.

In meinem Praktikum bekam ich die Möglichkeit in den Krankenhausalltag hineinzuschnuppern. Ich konnte mit Ärzten und Pflegepersonal über ihre Arbeit sprechen, ihnen dabei - auf verschiedenen Stationen - über die Schulter schauen und lernen wie man mit Patienten respektvoll umgeht.
Natürlich waren diese vier Wochen nicht immer nur spannend, sondern auch anstrengend und deprimierend, wenn es beispielsweise einem Patienten, den ich über mehrere Wochen begleitet habe, zunehmend schlechter ging.

Für mich stand nach diesen vier Wochen jedenfalls fest, dass ich Medizin studieren werde - auch wenn ich nicht an der PMU aufgenommen werden sollte.

Nachdem meine Bewerbungsunterlagen eingereicht waren, hieß es erst einmal eine Weile warten. Da ich ohnedies im Maturastress war, spielte das keine allzu große Rolle für mich - von schlaflosen Nächten war ich noch ein gutes Stück entfernt.
Einen Tag nach meiner schriftlichen Deutsch Matura fand ich dann einen Brief von der PMU im Postkasten. Ich freute mich, dass ich zum schriftlichen Test eingeladen wurde.

Der Schriftliche Test

Grundsätzlich kann man sich auf schriftliche Tests gut vorbereiten. Unbedingt nötig ist eine Vorbereitung aber sicher nicht. Es ist gewiss hilfreich, sich vor dem Test mit dem Aufbau von Intelligenztests auseinanderzusetzen, denn wenn man weiß, was alles auf einen zukommen kann und worauf man dabei achten sollte, gewinnt man an Sicherheit.

In jeder guten Buchhandlung sowie in größeren Bibliotheken findet man Literatur, die sich mit dieser Thematik beschäftigt. Dort wird man auch mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass derartige Tests stark situationsabhängig sind. Je nach Tagesverfassung können die Ergebnisse variieren.

Ich persönlich habe mir wegen des Tests nicht allzu viele Gedanken gemacht, viel neugieriger war ich zu sehen, welche Leute sich für dieses Studium bewerben. Die Testatmosphäre war sehr entspannt, in den vielen kleinen Pausen kam ich schnell mit anderen Bewerbern ins Gespräch und so manch ein bekanntes Gesicht habe ich im Herbst in der Uni wieder getroffen!

Daheim angekommen, legte ich das Aufnahmeverfahren der PMU gedanklich ad acta, um mich wieder meiner Matura zu widmen. Als ich einige Wochen später zum persönlichen Interview eingeladen wurde, hoffte ich schon, dass ich so einen weiteren Schritt in Richtung Zielgerade machen würde.

Das Persönliches Interview

Wenn ich mich an das Interview zurückerinnere bekomme ich immer noch ein leicht flaues Gefühl in der Magengegend. Ich war ziemlich angespannt und nervös als ich den Interviewraum betrat. Meine Nervosität legte sich aber rasch, denn die Leute, die mich erwarteten, waren alle sehr freundlich. Ich hatte während des gesamten Interviews nicht das Gefühl in einem Kreuzverhör zu sein, was leicht passieren kann, sondern eine lockere Unterhaltung mit mehreren Universitätsangehörigen zu führen.

Bereitet man sich darauf vor, nicht nur über seinen Lebenslauf, sondern auch über die eigene Motivation Medizin zu studieren, sowie über Erwartungen, die man an das Studium an der PMU stellt, zu sprechen, wird der Puls im Normbereich bleiben.
Um die Situation für den Bewerber aufzulockern, wurde zwischendurch immer wieder Small-Talk geführt. Auch tagesaktuelle Themen wurden angesprochen.

Das Wichtigste ist, man selbst zu sein. Dazu kann auch zählen, dass man nicht krampfhaft versucht sich besonders gewählt auszudrücken. Ebenso wird keiner verlangen, dass man Hochdeutsch spricht, wenn man sich im Dialekt viel wohler fühlt.

Als dann im Sommer der große, dicke Umschlag zuhause auf mich wartete (so wie ich es in einer amerikanischen Fernsehserie gesehen hatte), wusste ich, dass ich im Herbst in Salzburg studieren würde.

Nun freue ich mich auf morgen, wenn Bewerber für das kommende Studienjahr an unserer Universität sind, und bin gespannt, ob ich nächsten September einige davon wieder sehen werde.


Leserkommentar

Von Antje

Danke!
Vielen Dank für diesen informativen Artikel! Ich habe mich bei der ZVS beworben und werde vielleicht zu 2 Auswahlgesprächen müssen... und ein Motivationschreiben muss ich auch noch anfertigen, aber die Tipps im Artikel haben mir die Panik ein wenig genommen!

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