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- Judith Ehresmann
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- 25.02.2019
Sammelst du noch oder lernst du schon? – Der Weg zu den Credit Points
Das Medizinstudium in Aachen ist weder ein Bachelor- noch ein Master-Studium. Und trotz allem werden Credit points gesammelt! Warum?
Wenn der Begriff Credit points fällt, so wird dieser nicht selten automatisch mit einem Bachelor- oder Master-Studium in Verbindung gebracht, in welchem Module belegt werden, um eine bestimmte Anzahl an Credit Points zu erreichen.
Der Zeit Campus zufolge sammelt man 30 Credit Points pro Semester, was bei einem sechssemestrigen Bachelor insgesamt 180 Credit Points entspricht.
Credit Points, auch Leistungspunkte genannt, richten sich nach dem jeweiligen Arbeitsaufwand, den Studierende für die jeweilige Veranstaltung/das jeweilige Modul erbringen müssen.
Feststeht: Das Medizinstudium in Aachen ist weder ein Bachelor- noch ein Master-Studium. Und trotz allem werden Credit points gesammelt! Warum? Ganz einfach: Weil diese Leistungspunkte Zulassungsvoraussetzung für die Ärztliche Basisprüfung sind!
Im zweiten Studienabschnitt (3. bis 6. Semester) müssen mindestens 14 Credit points erzielt werden, um an der Ärztlichen Basisprüfung (ÄBP) nach dem 6. Semester teilnehmen zu können. Bis zum Ende des dritten Studienabschnitts sind mindestens 30 Credit points zu erzielen.
In Abhängigkeit vom Semester steht ein breites Angebot an Qualifikationsprofilen zur Auswahl. Jedes Semester, kurz vor Vorlesungsbeginn, ist das Online-Wahlverfahren geöffnet und man hat wieder die Qual der Wahl.
So kann man – den eigenen Interessen nachgehend – insgesamt sechs Lehrveranstaltungen mit der gewünschten Priorität angeben und auch mitteilen, an wie vielen der gewünschten Veranstaltungen man definitiv teilnehmen möchte.
Da die Vergabe der Plätze begrenzt ist, kann nicht immer garantiert werden, dass man auch die Lehrveranstaltung mit der höchsten Priorität erhält. Eine Platzzusage erfolgt dann etwa eine Woche nach der Online-Wahl.
Je nachdem welches Qualifikationsprofil man gewählt hat, variiert auch die Menge der Credit Points und richtet sich oft nach der Anzahl der Lernveranstaltungen sowie dem Lernstoffumfang.
Mal erhält man Credit Points allein nur für die regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung, mal müssen bestimmte Leistungen erbracht werden, wie beispielsweise der Vortrag eines Referats, das Schreiben einer Hausarbeit oder das Bestehen einer Klausur.
Auch ist die Teilnehmeranzahl je nach Lehrveranstaltung unterschiedlich: Mal entspricht die Lehrveranstaltungsreihe einer Vorlesungsreihe und der Hörsaal ist mit etwa 200 Teilnehmern und mehr gefüllt oder es findet ein wöchentliches Seminar in Kleingruppen zwischen 9 und 20 Teilnehmern statt.
Tatsächlich sollte die Wahl der Qualifikationsprofile, in Aachen abgekürzt QPs genannt, bewusst erfolgen. Man sollte sich immer im Klaren sein, dass neben dem ohnehin schon dicht gepackten Stundenplan mit zahlreichen Pflichtveranstaltungen und den anstehenden Klausuren, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, nicht mehr viel Zeit im Semester für zusätzliche „frei gewählte“ Lehrveranstaltungen bleibt.
Oberste Priorität sollte das Bestehen der Klausuren in den Systemblöcken eines jeweiligen Semesters sein.
Und keine Sorge! 14 Credit Points sind locker machbar bis Ende des 6. Semesters, wenn man clever wählt ;-)
Mein ganz persönlicher Tipp: Weltraummedizin!
Den Schein für Weltraummedizin (3,5 Credit points) habe ich seit vergangenem Semester nun in der Tasche. Ich weiß, welchen Belastungen der menschliche Körper in Schwerelosigkeit ausgesetzt ist.
Und so sind mir auch G-Masern, die Weltraumkrankheit, Space Adaptation Back Pain und das Spaceflight-associated neuroocular syndrome (SANS) geläufig.
Ohne Qualifikationsprofil wäre die Faszination für die Weltraummedizin nicht möglich geworden.
Qualifikationsprofile: Den Horizont erweitern. Über den Tellerrand hinausschauen. Eigenen Interessen nachgehen. Und ganz klar: Eine nette Ablenkung zum sonst so anspruchsvollen Studium!