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  • Fanny Berlincourt
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  • 23.10.2006

Leben und Lernen in Basel

"Basel tickt anders", das ist der Slogan, mit dem sowohl in der Schweiz wie auch im Ausland auf die Stadt im Dreiländereck Schweiz, Deutschland, Frankreich aufmerksam gemacht wird. Zu entscheiden, ob dem tatsächlich so ist, möchte ich jedem selber überlassen. An dieser Stelle nur einige Details über die Stadt und ihre Geschichte.

Die Geschichte der Stadt

Die ersten befestigten Siedlungen des heutigen Basel entstehen vor rund 2000 Jahren auf dem Gebiet des Münsterhügels. Doch bereits die Kelten besiedelten das Gebiet im Rheinknie, wo sich heute die nördlichen Quartiere Großbasels ausdehnen. Im Jahre 374 ist Basel erstmals in der römischen Geschichtsschreibung als Basilea erwähnt, bereits rund 150 Jahre später geht es in alemannische Herrschaft über. Im Jahre 912 geht Basel an Burgund und 1032 schließlich an das Deutsche Reich über. Im 14. Jahrhundert befreit sich Basel aus der bischöflichen Herrschaft, behält jedoch den Bischofsstab, den heutigen Baslerstab, als Wappen. Jahre später kommt es zuerst zu einer großen Pestepidemie und 1356 zu einem schweren Erdbeben, bei dem große Teile der Stadt zerstört werden. Als von 1431 bis 1448 das große Konzil der Christenheit in Basel tagt, wird die Stadt am Rhein zur Weltstadt. In Folge darauf wird 1460 in Basel die älteste Universität der Schweiz gegründet. 1501 tritt Basel der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei, seit 1833 sind Landschaft und Stadt in zwei Halbkantone getrennt. Heute gilt Basel als offene und vielschichtige Kultur-, Bildungs- und Wirtschaftsmetropole, die trotz gesellschaftlicher Dynamik und wirtschaftlicher Innovationskraft eine geschichtsträchtige Stadt mit alten Traditionen und erlebbarer Geschichte, man denke nur an die berühmte Basler Fastnacht, geblieben ist. Die Stadt ist mit ihren fast 170'000 Einwohnern die drittgrößte Stadt der Schweiz und in mehreren Hinsichten eine internationale Stadt. Nicht nur, dass die rund 70'000 Bewohner der Basler Agglomeration in drei verschiedenen Ländern (Schweiz, Deutschland, Frankreich) leben, Basel zeichnet sich auch durch seine hohe Dichte an internationalen Unternehmen aus, die dafür sorgen, dass Basel immer wieder zum Treffpunkt für Menschen aus aller Welt wird. Dank der hoch stehenden Infrastruktur und der Präsenz des größten Messe- und Kongressunternehmens der Schweiz, der MCH Messe Schweiz, ist Basel jedes Jahr Treffpunkt der internationalen Uhren- und Schmuck, Kunst- und Sportgemeinde. Vom 7. bis 29. Juni 2008 werden zudem im St. Jakob-Stadion in Basel insgesamt sechs Finalspiele der Fußball-Europameisterschaften ausgetragen, womit Basel der Hauptaustragungsort der Schweiz sein wird.

 

Die Geschichte der Universität - die älteste Hochschule der Schweiz  

Die Universität Basel wird 1460 gegründet und von Papst Pius II privilegiert. Sie ist die älteste Hochschule der Schweiz. Ursprünglich verfügt die Universität Basel über vier Fakultäten, jene der Artisten, sowie eine medizinische, eine theologische und eine juristische Fakultät. Die Artistenfakultät dient dabei bis 1818 als "Vorbereitung" auf die drei anderen Fakultäten. In den folgenden Jahrzehnten entwickelt sich die Stadt am Rhein zu einem Zentrum der frühen Buchdruckerkunst und des Humanismus. Im Jahre 1622 wird die Universitätsbibliothek aus Beständen der Universität sowie derer säkularisierter Klöster geschaffen. Die Bibliothek ist heute mit einem Bestand von über drei Millionen Büchern und Schriften eine der größten und vermutlich die bedeutendste Bibliothek der Schweiz. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts gewinnen die Naturwissenschaften allmählich an Bedeutung, 1971 wird in Basel das weltweit bekannte Biozentrum gegründet. Seit ihrer Ausgliederung aus der kantonalen Verwaltung 1996 in die Selbstverwaltung hat die Universität Basel weitere bedeutende Änderungen vorgenommen. So wurden in den letzten Jahren die wirtschaftswissenschaftliche und die psychologische Fakultät gegründet, dazu kam im Jahr 2000 die Eröffnung des Pharmazentrums. Heute besteht die Universität aus sieben Fakultäten und mehreren interdisziplinären Einrichtungen wie zum Beispiel dem Institut für jüdische Studien. Seit 1999 wandeln sich die einzelnen Studiengänge unter dem Einfluss der Bologna-Reform zunehmend, mit dem Wintersemester 06/07 wird nun auch das Studium der Humanmedizin in Form eines Bachelor-Master-Studiengangs angeboten. Die schon seit 1890 zum Studium zugelassenen Frauen bilden heute mehr als 50% der ungefähr 9800 immatrikulierten Studenten an den verschiedenen Fakultäten der Universität. Die Universität der im Dreiländeck liegenden Stadt Basel ist Mitglied der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (EUCOR). Die Universität Basel hat seit Ihrem Bestehen vielen großen Wissenschaftlern und Denkern die Möglichkeit zum Forschen und Lehren gegeben. Unter ihnen finden sich der unter anderem der berühmte Mediziner Paracelsus (1493-1541), der Mathematiker Leonard Euler (1707- 1783) sowie der Mediziner Friedrich Miescher (1844-1895) und der deutsche Philosoph und Dichter Friedrich Nietzsche (1844-1900), der in Basel griechische Sprache und Literatur lehrte. Die Universität Basel kann zwei Nobelpreisträger der Medizin aufweisen, Tadeus Reichstein (1950) und Werner Arber (1978). Quelle: ww.unibas.ch

 

Unterwegs in Basel  

 

Nicht jeder, der in Basel studiert, kennt die Stadt von Anfang an so gut wie seine eigene Hosentasche - so ging es auch mir. Zum Glück habe ich mir gleich am Anfang einen Stadtplan zugelegt, der mich seither sicher an jeden Ort gebracht hat. Dies würde ich allen, die oft mit dem Fahrrad unterwegs sind, empfehlen! Kleine Stadtpläne gibt es zum Mitnehmen am Bahnhof, größere in Buchgeschäften. Stadtpläne gibt es natürlich auch im Internet.   Stadtplan:    www.mybasel.ch Wer nicht aus der Schweiz kommt und sein Fahrrad hierher mitbringt, darf nicht vergessen, sich eine Velovignette zu kaufen. Diesen kleinen Aufkleber, das Nummernschild für's Fahrrad, gibt es bei Coop oder Migros sowie auf der Post und an jedem Kiosk für ungefähr 10 Franken. Wer lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, tut gut sich die Abfahrtszeiten der am nächsten bei seinem Zuhause gelegenen Haltestelle auszudrucken, um stets pünktlich zu sein… Außerdem gibt es auf der Seite des Baslerverkehrsverbundes BVB einen praktischen Routenplaner, der ermittelt, wie man am schnellsten und einfachsten von A nach B kommt. 

Basler Verkehrsverbund:

www.bvb.ch

Für Leute, die zu Hause neben dem Bücherberg keinen Platz mehr haben oder die wie ich gerne und oft unterwegs sind, hier noch die Links einiger nützlicher Verkehrsinstitutionen.

Schweizerische Bundesbahn

 

Deutsche Bahn

 

Östereichische Bahn

 

Französiche Bahn

 

Fluggesellschaft Swiss

 

Fluggesellschaft Easyjet

 

Wohnen in Basel 

"Überall nur nicht mehr hier", dachte ich, als ich mich vor einem halben Jahr, nach nur wenigen Monaten in einer kleinen Dachwohnung, erneut auf Wohnungssuche begab. Im Januar begann ich die Suche und im Juni wurde ich schließlich fündig und bekam dann die heiß begehrte Wohnung tatsächlich. Die Wohnungssuche in Basel ist ein Kampf, jeder gegen jeden, vor allem wenn man eine kleine Wohnung für ein bis zwei Personen sucht, die das Budget eines Studenten nicht maßlos übertrifft. Meine Empfehlung: Beginnt so früh wie möglich mit der Suche, mindestens drei Monate vor dem gewünschten Einzugstermin, mietet nur über Agenturen und nicht privat, wenn ihr den Vermieter nicht persönlich kennt und bedenkt, dass alles seinen Preis hat: Wer in Basel schön wohnen will, muss tief ins Portemonnaie greifen, doch ich zahle lieber etwas mehr für meine Wohnung und spare anderswo, denn schließlich verbringe ich beim Lernen viele Stunden zu Hause am Schreibtisch und in einer guten Atmosphäre lernt es sich besser! Aktuelle Wohnungsangebote findet ihr bei den gängigen Immobilienagenturen am besten im Internet, bei verschiedenen Tageszeitungen sowie auf der Homepage der Uni Basel auf dem Marktplatz Rubrik Wohnen. Außerdem hängen im Treppenhaus des Zentrums für Lehre und Forschung, da wo im ersten Jahreskurs die Vorlesungen hauptsächlich stattfinden, immer wieder Aushänge von Kommilitonen.

 

Freizeit

Auch oder erst recht Medizinstudenten sollten ab und zu etwas anderes machen als lernen. Wer immer hinter dem Schreibtisch sitzt, wird kein Arzt, sondern braucht irgendwann selber einen. Um dem vorzubeugen, gibt es in Basel massenhaft Freizeitangebote, bei denen für jeden etwas dabei ist! Erstmal zum Sport: Das Sportangebot der Uni, der sogenannte Unisport, ist eine absolut tolle Sache und dass finde sogar ich, die ich mich überhaupt nicht zu den sportlichen Erdbewohnern zählen kann... Sport ist gesund, macht munter und ist bei und an der Uni größtenteils sogar umsonst! Leute, die sich nicht gerne festlegen können jederzeit ganz spontan einen der Kurse besuchen, in den man sich nicht einschreiben muss.  

Unisport

Auch wer den musikalischen dem sportlichen Ausgleich vorzieht, kommt in Basel nicht zu kurz: Sowohl ein Chor wie auch ein Orchester stehen zu Auswahl.

Chor und Orchester   

Nun gibt es in Basel und Umgebung natürlich noch tausende verschiedene Möglichkeiten, etwas zu unternehmen - sich da etwas passendes auszusuchen, möchte ich jedoch jedem selber überlassen. Empfehlenswert nicht nur für Kunstliebhaber sind allerdings die Fondation Beyeler in Riehen und das Tinguely-Museeum in Basel. Von ebendiesem Künstler gibt es in Basel übrigens auch einen Brunnen, der vor allem im Winter, wenn das Wasser Eisskulpturen bildet, toll ist. Außerdem hat Basel einen wunderschönen Zoo mitten in der Stadt. Um ein bisschen zu relaxen, empfehlen sich die Rheinpromenade, sowie der Schützenmattpark und die Münsterterasse. Wer es gerne laut und bunt mag, sollte die berühmte Basler Fastnacht Ende Februar auf keinen Fall verpassen.  

Basler Zoo     

Basler Fastnacht

Basler Museen

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