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  • Sophia Ebert
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  • 24.03.2014

Kursus Histologie an der Uni Bonn

Im zweiten Semester ist es soweit. Wer ein gutes Auge für Details hat, wird beim Histologie-Kurs voll auf seine Kosten kommen, denn in der mikroskopischen Anatomie geht es um das Erkennen kleiner Dinge. Was euch erwartet erklärt euch eure Lokalredakteurin Sophia Ebert.

Fakten zum Kurs

Der Kurs findet nur im Sommersemester statt, regulär im 2. Semester. Die Anmeldung erfolgt ganz altmodisch über Anmeldekarten im ersten Semester. In der Regel könnt ihr im Dezember die Unterlagen im Foyer der neuen Anatomie finden. Zusätzlich meldet ihr euch über Basis an.Vorraussetzungen für den Kurs gibt es keine. Ihr dürft 2 Mal fehlen. Die Vorlesung findet täglich in der alten Anatomie statt. Der Kursus mikroskopische Anatomie findet je nach Gruppeneinteilung an unterschiedlichen Tagen statt. Entweder Montag und Mittwoch, Dienstag und Donnerstag oder Dienstag und Freitag. Ein Wiederholer-Kurs ist Montagsabends. Die Einteilung der Gruppe, sowie eure Platznummern werden zu Beginn des Sommersemesters ausgehangen.  Der Kurs findet  in der neuen Anatomie im Präpariersaal statt. Im Kurs werdet ihr diverse Organ- und Gewebeschnitte mikroskopieren. Neben den Professoren werden euch auch Tutoren zur Seite stehen.

 

Material

Ein Kasten mit Präparaten, eine Mappe mit elektronenmikroskopischen Bildern, sowie ein kursbegleitendes Skript mit allen Präparaten. In diesem habt ihr auch genug Platz für Stichpunkte und Skizzen. Eine Fragensammlung sowie eine Foto CD könnt ihr bei der Fachschaft kaufen (s.u).

 

Ablauf des Kurses

Ziel des Kurses ist, dass ihr am Ende verschiedene Gewebe und Organe anhand mikroskopischer Schnitte erkennen könnt. Dafür werdet ihr unter Anleitung eures Professors im Kurs die verschiedenen Schnitte durchgehen und bestimmen. Nachdem euch an großen Bildschirmen das Präparat und die entscheidenden Strukturen vorgestellt wurden, habt ihr Zeit, eure eigenen Präparate zu mikroskopieren und zu skizzieren. Falls ihr Probleme oder Fragen habt, stehen euch neben den Professoren auch hier zusätzlich Tutoren zur Seite. Die helfen euch falls ihr eine Struktur nicht zuordnen oder finden könnt. Beim freien Mikroskopieren könnt ihr euch die Präparate noch einmal in Ruhe angucken, da im Kurs oft die Zeit fehlt. Dabei könnt ihr euch intensiver auf die Klausur vorbereiten. Auch hier habt ihr Tutoren die euch helfen werden und die den ein oder anderen Tipp für die Klausur parat haben.  

 

Tipps für den Kurs

Kontinuierliches Lernen ist hier das A und O. Ohne ein gewisses Vorwissen, werdet ihr beim mikroskopieren nichts erkennen. Keine Panik aber, wenn ihr am Anfang nur Rosa und Blaue Punkte seht oder eine Verschmutzung nicht von einer Zelle unterscheiden könnt. Übung macht auch hier den Meister und mit der Zeit wird euer Auge mehr und mehr geschult. Scheut euch nicht zu fragen, dafür sind Professoren und Tutoren da. Oftmals  bekommt ihr dann sogar noch ein paar interessante, lustig oder verrückte Zusatzfakten. Macht euch auf jeden Fall Skizzen! Auch wenn man kein Picasso ist, oft versteht man beim Malen erst worauf es ankommt und erkennt dann auch die Strukturen besser.  

 

Die Klausur

Es gibt zwei Testate, die je nach Gruppe, um ein paar Tage verschoben sind. Die genauen Termine findet ihr im Kursprogramm. Die Testate bestehen aus jeweils elf offenen Fragen, die wiederum jeweils in zwei Unterpunkte aufgesplittet sind. Für einen Punkt müsst ihr aber beides richtig beantworten, halbe Punkte gibt es nicht. Neben den schriftlichen Testaten, bekommt ihr noch zwei bis drei Fotos, teilweise von elektronenmikroskopischen Bildern, sowie ein bis zwei Präparate, die ihr erkennen müsst. Zum Bestehen des Fachs braucht ihr mindestens zwölf Punkte, wobei ihr im letzten Testat mindestens fünf Punkte erreichen müsst. Schafft ihr das nicht, gibt es eine Nachklausur. Diese umfasst dann das gesamte Themengebiet. Hier  braucht ihr sechs von elf Punkten.

 

Tipps für die Klausur

Erstens: Nutzt das freie Mikroskopieren. Gerade kurz vor der Klausur bietet es sich an, sich gegenseitig eine Struktur im Mikroskop einzustellen. Der jeweils andere muss darauf hin dann auf das Organ schließen.  

Zweitens: In der Klausur auf jeden Fall Nerven bewahren, falls man erst mal gar nichts erkennt. Oft bringt euch die Frage, was das denn nun ist,  nicht schneller zur Lösung. Also immer schön nach dem Ausschlussprinzip vorgehen: Von groß nach klein. Bevor ihr nach Hassall-Körperchen oder Langerhanschen Inseln sucht, solltet ihr erstmal prüfen, um welche Art von Organ es sich handelt.. Handelt es sich um ein Hohl- oder Kompaktorgan? Ist eine Wandstruktur oder Parenchymstruktur zu erkennen? Und wenn ja, wie sieht die aus? Die speziellen Strukturen solltet ihr dabei eher zur Absicherung nutzen.  

Drittens: Schreibt immer etwas auf das Klausurblatt. Nichts ist fataler als eine leere Spalte, also zur Not einfach raten. Ihr solltet allerdings auch nicht zu viel schreiben oder euch an  einem falschen Detail lange aufhalten.  

Viertens: Es lohnt sich auf jeden Fall zur Klausureinsicht zu gehen, denn: immer wieder passieren den Anatomen bei der Auswertung haarsträubende Fehler. Zum Beispiel ist es schon vorgekommen, dass anstatt der richtigen die falschen Antworten gezählt wurden, sich verrechnet wurde oder der Korrektor zu überpingelig war.

 

Bücher Tipps

  • Taschenlehrbuch Histologie, Lüllmann-Rauch, Thieme Verlag. Seit Jahren ist dieses Taschenlehrbuch, liebevoll auch "Renate" genannt, das Standardwerk in Bonn. Wer die „Renate“ versteht, im Kurs aufgepasst und das freie Mikroskopieren genutzt hat, schafft die Klausur.  
  • Kurzlehrbuch Histologie, Baumhoer, Elsevier. Dieses Buch ist inhaltlich etwas kurz gefasst, aber die Schemazeichnungen helfen euch beim Skizzieren und beim Erkennen der Strukturen.
  • Kurzlehrbuch Histologie, Ulfig, Thieme Verlag: Die Inhalte sind hier sehr knapp gefasst, aber auch hiermit wurden Testate schon erfolgreich gemeistert.  
  • Bilderatlanten: Hier teilen sich die Meinungen. Am besten kann man diese in der Bib ausleihen und testen. Sie können sehr nützlich sein um sich auf die Fotofragen im Testat vorzubereiten.  

 

Fragensammlung und Foto CD der Fachschaft

Hier sind neben Altklausuren auch Fragesammlungen enthalten. Diese sind zwar meist viel genauer als man es in der Klausur braucht, aber insgesamt sind sie eine gute Wiederholung und Zusammenfassung der Inhalte. Aufgrund der Umstrukturierung gibt es noch keine aktuellen Altklausuren, die Themen der Neuroanatomie fehlen also komplett. Außerdem entfällt das Eingangstestat , was aber teilweise im ersten Testat mit geprüft wird.  

 

Ansprechpartner

Sekretariat/ Administration Frau Mukilakoy: 0228/732647 E-mail: anatomie-zellbiologie@uni-bonn.de Mo, Di, Mi, Fr 8-12Uhr

 

Prof. Dr. Schilling: 0228/732602 E-mail: karl-schilling@uni-bonn.de

 

Alle weiteren Infos gibt es unter:

http://www.anatomie.uni-bonn.de/lehre/humanmedizin/histologie-und-zellbiologie-hist

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