- Bericht
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- Andrea Fiedlschuster
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- 13.05.2014
Ein Mediziner bei der DPG – vom Fischen in fremden Gewässern
Falls sich dein Freundeskreis nicht völlig aus Medizinern speist, tauchen bestimmt relativ häufig Physiker auf. Viele Mediziner erinnern sich nur ungern an die vorklinische Zeit am Südgelände. Doch was tun Physiker, wenn sie nicht gerade versuchen, uns Mediziner in ihre Geheimnisse einzuführen? Andrea war für euch auf der Frühjahrstagung der deutschen physikalischen Gesellschaft (DPG) in Berlin dabei, um dort mehr über die Physiker und die Physik zu erfahren!
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DGP), veranstaltet im Frühjahr an mehreren Standorten Tagungen, die dem fachlichen Austausch zwischen den verschiedenen Arbeitsgruppen dienen sollen. Vom 17. bis 21.März 2014 fand eine solche Tagung an der Humboldt-Universität zu Berlin statt.
Nach erfolgreichem Einchecken bekam man eine große Tagungstasche mit Namenschild und einem großen, schweren DIN-A4-Buch mit dem Titel „Verhandlungen“. Andere Fächer, andere Sitten! Im Audimax oder im „Kinosaal“, in den die Veranstaltung übertragen wurde, konnte man dann dem Begrüßungsvortrag lauschen. Nach kurzer Zeit fühlte man sich auch als Mediziner, dank diverser Vergleiche und Anspielungen, sehr wohl und irgendwie nicht mehr ganz so fremd! Spannende Vorträge gab es beispielsweise zum Thema Geothermie, vorgestellt durch den Arbeitskreis Energie, über Umweltphysik, aber auch über Physik und Philosophie, Chancengleichheit und über extraterrestrische Physik. Besonders faszinierend gestalteten sich die Vorträge der Arbeitsgruppe Physik und Abrüstung. Einige Fotos und Youtube-Videos reichen oft schon aus, nicht nur, um den Typ der Raketen herauszufinden. Mit den Bildern eines Raktenstarts ist es möglich, unter anderem auch die Reichweite zu bestimmen.
Gute Organisation und Beschilderung sorgten für einen problemlosen Ablauf der Tagung – trotz relativ weit entfernt voneinander gelegenen Tagungsorten. In den Vortragspausen konnte man bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch mit sehr interessanten Menschen kommen. So unterschiedlich wie Chirurgen und Internisten sind, so verschieden sind auch theoretische und Experimentalphysiker. Ob im groß angelegten Experiment, zum Beispiel im Teilchenbeschleuniger, oder am Schreibtisch – auch in der Physik und unter Physikern gibt es diverse unterschiedliche Strategien, die Fragen zu lösen!
Fazit: Die Tagungszeit in Berlin war sehr spannend und befruchtend! Neue Fragestellungen, neue Informationen, neue Gedanken und mehr Verständnis für die fremde Spezies „Physiker“ kamen mit ins Reisegepäck zurück in Richtung Erlangen! Es lohnt sich und weitet den eigenen Blick, auch einmal etwas völlig Fachfremdes zu hören!