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- Justus Lamm
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- 10.01.2024
So meisterst du die Allgemeine Histologie
Ob Weihnachten oder Silvester – in den Winterferien gibt es viel zu feiern. Daher bleibt wenig Zeit, sich auf die Anatomie-Prüfungen im Januar zu vorzubereiten. Warum das nicht schlimm ist und wie du dein Zytologie/Histologie-Testat trotzdem bestehen kannst, erzähle ich dir hier.
Was muss ich überhaupt lernen?
Histologie ist ein großes Themengebiet. Für mich waren die winzigen Zellen stets sehr abstrakt und nicht so greifbar wie die makroskopische Anatomie.
Wo also mit dem Lernen beginnen? Auf der Website des Institutes für Anatomie und Zellbiologie findest du einen Stoffumfangsplan mit den wichtigsten Testatinhalten. Hier kannst du auch die Präparate-Liste einsehen, um herauszufinden, was dich in der Prüfung erwartet:
Der Lernplan
Um meinen Lernplan zu erstellen, habe ich ein ähnliches Vorgehen angewandt wie für die makroskopische Anatomie:
Ich wiederholte die Präparate in gleicher Reihenfolge wie in den Mikroskopier-Kursen. Dadurch begann ich mit den grundlegenden Informationen und arbeitete mich systematisch auf die komplexeren Themengebieten zu.
Mein Tipp: Um kein Präparat zu vergessen, verglich ich meinen Plan immer mit der Präparate-Liste und markierte bereits gelernte Punkte.
Was ist die beste Lernstrategie?
Das erste Semester dient dazu, deine eigene Lernstrategie zu finden.
Was für deine Kommiliton*innen funktioniert, mag für dich völlige Zeitverschwendung sein. Lass dich davon nicht beirren! Probiere dich einfach aus.
Hier stelle ich dir meine persönliche Lernstrategie vor:
1. Die Histologie-Kurse sind eine gute Möglichkeit bereits einen groben Überblick über alle Präparate zu bekommen.
Oftmals reicht die Zeit nicht aus, um sich alle Informationen zu merken und zusätzlich Mikroskopieren zu üben. Keine Angst, das ist völlig normal!
Mein Tipp: Zur Vor- und Nachbereitung sind die Lehrvideos von Frau OÄ. Dr. Miehe und die Plattform Digi-Hist bestens geeignet. Wie du dich dort anmeldest, kannst du deine Tutor*innen fragen.
2. Sicherlich ist dir die „Lülli“ ein Begriff! Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich das Taschenlehrbuch Histologie von Renate Lüllmann-Rauch (Thieme). Mit diesem Buch vertiefte ich die wichtigsten Kursthemen.
3. Abschließend besuchte ich gerne das Lehr- und Lernzentrum der Universität Greifswald. Hier kann man sich Mikroskope und Präparate ausleihen, um selbstständig das Mikroskopieren zu üben.
Mein Tipp: Nimm dir deine Freund*innen mit! So könnt ihr euch gegenseitig abfragen, Unklarheiten besprechen und voneinander lernen.
Ich hab euch hier mein eigenes Vorgehen geschildert.
Nutze meine Lernstrategie als Inspiration, deinen eigenen Weg zu finden :)
Der Prüfungstag: Wie soll ich unter Stress mikroskopieren?
Auch nach 5 Semestern stehe ich Mikroskopen skeptisch gegenüber:
Sind das Fixierungs-Artefakte oder histologische Besonderheiten?
Ist mein Mikroskop kaputt oder habe ich nur vergessen, das Licht anzumachen?
Sehe ich am Bildfeldrand meine eigenen Wimpern oder doch Amöben?
Ich rate dir daher, den praktischen Prüfungsteil entspannt anzugehen:
Es ist völlig in Ordnung, wenn du in der Prüfung einen kurzen Moment brauchst, um das Mikroskop richtig einzustellen.
Es ist auch in Ordnung, wenn du das Präparat nicht sofort erkennst. Mir ging es damals genauso! In solchen Fällen gilt es, Ruhe zu bewahren. Nimm dir ausreichend Zeit, orientiere dich: siehst du Besonderheiten? Auffällige Zellen? Seltsame Strukturen?
Mein Tipp: Beschreibe einfach, was du siehst und gib niemals auf! Höre im Zweifelsfall auf dein Bauchgefühl. Oftmals ist die erste Idee die richtige :)
Schlussendlich möchte ich dich ermuntern, auf dich selbst zu vertrauen.
Du hast das gesamte Semester auf dieses Testat hingearbeitet, den Mikroskopier-Kurs besucht und stundenlang gelernt. Glaube an dich und dein Wissen!