• Bericht
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  • Vanessa Napierski
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  • 09.12.2013

Die Geschichte des Nobelpreises

Seit dem Jahr 1901 werden jedes Jahr in Stockholm die Nobelpreise verliehen. Traditionell am 10.Dezember, dem Todestag ihres Stifters Alfred Nobel. Lokalredakteurin Vanessa erzählt, warum der Nobelpreis ins Leben gerufen wurde und wer bisher zu den glücklichen Gewinnern gehört.

Preis - shutterstock

Foto: shutterstock

 

10. Dezember. Konserthuset am Hötorget, Stockholm. Im geschmückten Festsaal von Schwedens bedeutendstem klassizistischen Bauwerk sitzen die Gäste auf blaubezogenen Samtstühlen. Die Herren im Frack, die Damen in großer Abendgarderobe. Die Bühne ist mit einem blauen Teppich belegt, in dessen Mitte ein goldenes „N“ eingelassen ist. Ein Streichorchester spielt Mozart. Dann erhebt sich der schwedische König Carl Gustav XVI. Mit einer Urkunde und einer goldenen Medaille in den Händen: Der Nobelpreis wird verliehen.  

 

Alfred Nobel – Stifter des Nobelpreis

Durch die Entdeckung des Dynamits gelangte Alfred Nobel zu Weltruhm. Gleichzeitig begründeten seine Forschungen den größten Konflikt seines wissenschaftlichen Lebens. Durch die Erfindung entstanden in vielen Industrienationen Sprengstoff-Firmen. Der Chemiker konnte es nicht verwinden, dass seine Entdeckung für den Krieg genutzt wurde und unzähligen Menschen das Leben kostete. Als Wiedergutmachung vermachte Nobel sein Vermögen einer Stiftung, aus deren Zinsen Preise für jene finanziert werden sollten, die "im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben". Und zwar in den Bereichen Chemie, Physik, Medizin, Literatur und Völkerverständigung.

Die Nobelpreise für Chemie, Physik und Literatur werden von der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften vergeben, der Medizin-Nobelpreis vom renommierten Karolinska-Institut in Stockholm. Ein Komitee des norwegischen Parlaments in Oslo ehrt jährlich den Friedensnobelpreisträger. Der 1968 von der Schwedischen Reichsbank gestiftete „Preis für Wirtschaftswissenschaften“ wird ebenfalls in Stockholm vergeben.

Obwohl die Namen der Preisträger bereits im Oktober des jeweiligen Jahres verkündet werden, wird die Auszeichnung erst am 10. Dezember verliehen. Jeder Nobelpreis ist derzeit mit etwa 8 Millionen Kronen (etwa 898.000 Euro) dotiert. Alle Preisträger erhalten neben dem Geldbetrag eine Urkunde und „eine Goldmedaille, die das Abbild des Testamentsverfassers und eine angemessene Inschrift tragen soll“ (laut Statuten der Nobelstiftung).

Seit 1901 wurden insgesamt 20 deutsche oder deutschstämmige Forscher auf den Gebieten der Medizin oder Physiologie ausgezeichnet. Doch wer wurde bisher eigentlich mit dem Preis bedacht? Und welche wichtigen medizinischen Entdeckungen verdanken wir unseren Nobelpreisträgern?

 

2013

James E. Rothmann (US), Randy W. Schekman (US) und Thomas C. Südhof (US, geb. in DE) „für die Entdeckungen von Transportprozessen in Zellen“

2008

Harald zur Hausen „für seine Entdeckung der Auslösung von Gebärmutterhalskrebs durch humane Papillomviren“     

  

1999

Günter Blobel „für die Entdeckung der in Proteinen eingebauten Signale die ihren Transport und die Lokalisierung in der Zelle steuern"

1995

Edward B. Lewis (US), Christiane Nüsslein-Volhard und Eric F. Wieschaus (US) „für ihre grundlegenden Erkenntnisse über die genetische Kontrolle der frühen Embryoentwicklung "

1991

Erwin Neher und Bert Sakmann  „für ihre Entwicklung einer Methode zum direkten Nachweis von Ionenkanälen in Zellmembranen zur Erforschung der Signalübertragung innerhalb der Zelle und zwischen den Zellen"

1984

Niels K. Jerne (UK) „für seine Theorien über den spezifischen Aufbau und die Steuerung des Immunsystems"  

 

Georges J. F. Köhler und César Milstein (AR) „für die Entdeckung des Prinzips der Produktion von monoklonalen Antikörpern"

1973

Karl von Frisch, Konrad Lorenz (AT) und Nikolaas Tinbergen (UK) „für ihre Entdeckungen zur Organisation und Auslösung von individuellen und sozialen Verhaltensmustern"

1964

Feodor Lynen und Konrad Bloch (US, geb. in DE) „für ihre Entdeckungen über den Mechanismus und Regulation des Stoffwechsels von Cholesterin und Fettsäuren“

1956

André F. Cournand (US), Werner Forssmann und Dickinson W. Richards (US) „für ihre Entdeckungen zur Herzkatheterisierung und zu den pathologischen Veränderungen im Kreislaufsystem“

1953

Hans A. Krebs (US, geb. in DE) „für seine Entdeckung des Zitronensäurezyklus" Fritz Lipmann (US, geb. in DE) „für seine Entdeckung des Koenzyms A und dessen Bedeutung für den Zwischenstoffwechsel"

1939

Gerhard Domagk „für die Entdeckung der antibakteriellen Wirkung des Prontosil“  

1935

Hans Spemann „für die Entdeckung des Organisator-Effekts im embryonalen  Entwicklungsstadium“

1931

Otto H. Warburgfür die Entdeckung der Natur und der Funktion des Atmungsferments"    

 

1922

Archibald V. Hill ( UK ) „für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Wärmeerzeugung der Muskeln"

Otto F. Meyerhof „für seine Entdeckung des Verhältnisses zwischen Sauerstoffverbrauch und Milchsäureproduktion im Muskel"  

 

1910

Albrecht Kossel „in Anerkennung des Beitrages  den seine Arbeiten über Eiweißstoffe einschließlich der Nukleine für unsere Kenntnis der Chemie der Zelle geleistet haben"  

1908

Ilja I. Metschnikow ( RU ) und Paul Ehrlich „als Anerkennung ihrer Arbeiten über die Immunität"

 

1905

Robert Koch „für seine Untersuchungen und Entdeckungen auf dem Gebiet der Tuberkulose"  

 

1901

Emil von Behring „für seine Arbeiten über Serumtherapie und besonders für deren Anwendung gegen Diphtherie, mit denen er der medizinischen Wissenschaft neue Wege erschloss und dem Arzt eine erfolgreiche Waffe im Kampf gegen Krankheit und Tod gegeben hat“       

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