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  • Nico Bekaan
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  • 02.11.2018

Nach der Physikumsprüfung - Erste Eindrücke aus der Klinik

In der Vorklinik werden hauptsächlich naturwissenschaftliche Grundlagenfächer behandelt - so manch einer vermisst hier die "richtige" Medizin. Nach dem bestandenen Physikum ist es dann endlich so weit und die klinischen Fächer werden in Angriff genommen. Hier ein kleiner Ausblick, was dich erwartet.

Nach der ​mündlichen Physikumsprüfung​ steht das erste klinische Semester bevor. Am Anfang des Semesters wirst du dich in Kompetenzfeldern zum Beispiel mit den Themenbereichen Rechtsmedizin und meldepflichtige Erkrankungen auseinandersetzen. Hier kannst du also erste Eindrücke zu Arbeitsschwerpunkten des Gesundheitsamtes und des Instituts für Rechtsmedizin sammeln.

Die Fachblöcke “Klinische Chemie” und “Allgemeine Pathologie” beinhalten sowohl Vorlesungen als auch Praktika. Das Praktikum der Klinischen Chemie gliedert sich in acht Praktikumstage, die jeweils mit einem Test abschließen. Zu Beginn jedes Praktikums wird ein Vortrag über einen Themenbereich gehalten, danach folgt das praktische Arbeiten: Wir haben uns gegenseitig Blut abgenommen und den Hämatokrit bestimmt oder ein eigenes Blutbild mikroskopiert. Wer hier gut aufgepasst hat, konnte auch meistens die Testatfragen im Nachgang beantworten.

Zum Fachblock Pathologie gehört ebenfalls ein Praktikum. Hier sitzt du nochmals - ähnlich wie zuvor im Praktikum der Histologie - hinter dem Mikroskop und lernst beispielsweise die histopathologischen Korrelate einer Miliartuberkulose kennen. Empfehlenswert ist das ​virtuelle Mikroskop der Pathologie​. Dort kannst du dir wiederholend alle im Praktikum behandelten Präparate anschauen. Sinnvoll ist außerdem, kurz vor dem Präparate-Quiz an einem freien Mikroskopieren teilzunehmen. Fertige unbedingt eigene Notizen an. Die darfst du nämlich anschließend auch mit zum Quiz nehmen.

In den Querschnittsblöcken kommen Erinnerungen aus der Schulzeit auf: Du lernst dort unter anderem epidemiologische Grundlagen, Basics aus der Wahrscheinlichkeitslehre und die historische Vergangenheit der Uniklinik Köln kennen. Außerdem kannst du an ethischen Debatten teilnehmen. Ein Highlight für praktisch ambitionierte Studenten ist der angebotene Spezialuntersuchungskurs. In Kleingruppen lernst du unterschiedlichste Untersuchungsmethoden aus den Fachbereichen Neurologie, Psychiatrie, Dermatologie, Orthopädie, Urologie, HNO, Pädiatrie und Augenheilkunde kennen. Diese Fähigkeiten kannst du in den Übungsgruppen selbstständig vertiefen. 

Am Ende erwartet dich die “Objective structured clinical examination I”. Mittels OSCE I werden deine praktischen Fähigkeiten in den genannten sieben Disziplinen geprüft. Du sollst zum Beispiel in einer simulierten Umgebung ein Hautpigment beurteilen. Anschließend sprichst du mit einem Schauspielpatienten über das Ergebnis. Im Zuge eines Wahlpflichtblocks konnte ich eine Woche lang in die Endoskopie und Sonografie hineinschnuppern. Meist waren wir zu dritt und durften uns nach einer kleinen Einweisung auch gegenseitig “schallen”.

Nach den teilweise etwas anstrengenden und trockenen vorklinischen Semestern darfst du dich also auf klinisch relevante Themen und eine Menge praktische Übungen freuen. 

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