- Artikel
- |
- Nico Bekaan
- |
- 12.06.2019
Wie finde ich eine passende Doktorarbeit?
Hast du dir schon Gedanken über ein wissenschaftliches Projekt während deines Medizinstudiums gemacht? Hier erhältst du wichtige Details zum Ablauf und Tipps, wie du ein passendes Projekt findest.
Im Kölner Modellstudiengang sind zwei wissenschaftliche Projekte, kurz WissPros, vorgesehen. Ein WissPro sollte in der Vorklinik angefertigt werden und ein weiteres im klinischen Abschnitt deines Studiums. Dabei können die Projekte auch verknüpft und als Doktorarbeit fortgeführt werden.
Falls du in der Vorklinik deinen ersten Kontakt mit der Wissenschaft und Forschung haben solltest, bietet sich an, mit einem überschaubaren Projekt zu starten. So kannst du die Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens kennen lernen und dich in einem Thema deiner Wahl vertiefen. Alternativ dazu kannst du auch an einem „Research Track“ teilnehmen. Das ist eine englischsprachige Vorlesungsreihe der Universität mit angegliedertem Laborpraktikum. Falls du dich für diese Option entscheidest, wird dies als erstes wissenschaftliches Projekt angesehen. Das kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn du zunächst Erfahrungen im Labor sammeln möchtest, um dich auf eine spätere experimentelle Promotion vorzubereiten.
Im klinischen Abschnitt liegt der Fokus eher auf der Ausgestaltung einer Promotion. Hierbei wird ein angefertigtes Exposé als zweites WissPro bewertet. In bestimmten Fällen kannst du auch mit einem kürzer gefassten Projektziel beginnen und ein Exposé anfertigen. Optional ist dann die weitere Fortführung bzw. Ausgestaltung des wissenschaftlichen Projektes bis hin zu einer Promotion. Dafür ist die Teilnahme an der Graduiertenschule Human- und Zahnmedizin (GSHZ) Pflicht. Sie umfasst verschiedene Themenbereiche, wie eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen einer Doktorarbeit. Aber auch Verfahrensabläufe werden dir dort näher gebracht. So erfährst du beispielsweise, welche Voraussetzungen du als Doktorierender erfüllen musst. Oder, dass nach der Projektarbeit und Verfassung einer schriftlichen Abhandlung eine mündliche Prüfung durchgeführt wird.
Eine passende Doktorandenstelle finden
Du solltest dir auch Gedanken darüber machen, ob du dich eher im Labor, mit Patienten oder vornehmlich mit Literatur beschäftigen möchtest. Möchtest du in einem internationalen Team arbeiten oder lieber alleine? Ist dir eine abschließende Publikation wichtig? Einige Vorstellungen können auch noch in der jeweiligen Forschungsgruppe berücksichtigt werden, andere können allerdings auch vorgegeben sein.
Doch wie findet man nun die passende Stelle? Egal, ob du schon klare Vorstellungen hast oder dich inspirieren lassen möchtest: Eine Empfehlung ist, die jährlich stattfindende Forschungsbörse zu besuchen. Die von der medizinischen Fakultät der Uni Köln organisierte Veranstaltung bietet sowohl für geplante kürzere wissenschaftliche Projekte, als auch für tiefergehende Promotionen, Informationen an. Der direkte und persönliche Kontakt zwischen den Studierenden und den Wissenschaftsbereichen war damals eine der Hauptideen zur Gründung der Kölner Forschungsbörse nach Gesprächen zwischen der Fachschaft und dem Forschungsdekanat.
Die Veranstaltung findet seit 2013 einmal jährlich in der Mitte des Sommersemesters statt. Dabei stoßen ca. 200 Studierende auf 100 Wissenschaftler. Falls du die Forschungsbörse gerade verpasst haben solltest, kannst du auch auf den Seiten der Universität Ausschau nach interessanten Projekten halten. Hin und wieder werden Forschungsprojekte auch per E-Mail an Studierende über den Semesterverteiler versendet.
Keine passenden Projekte dabei?
Gerade dann bieten sich Initiativbewerbungen oder Anfragen an einzelne Arbeitsgruppen an. Schau dir einfach die Seiten der einzelnen Kliniken an und informiere dich in der Rubrik „Forschung“ über momentane aktive Forschungsgruppen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir den Tipp geben, sich möglichst umfangreich über den jeweiligen Forschungsbereich zu informieren und je nach Möglichkeit die Projektgruppenleiter persönlich, per E-Mail und/oder telefonisch zu kontaktieren. Dran bleiben lohnt sich!
In einem ersten Treffen können dann Details eruiert werden. Nicht außer Acht lassen solltest du die Betreuungssituation. Hast du einen guten Kontakt zur Betreuungsperson? Falls alles passt, kann das Projekt beginnen und in den meisten Fällen der doctor medicinae folgen 😉