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  • Franziska Müller
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  • 21.09.2015

Die 10 wichtigsten Tipps für Erstis in Köln

Wie knüpft man schnell Kontakt zu Kommilitonen? Was ist die Erstifahrt? Und wie übersteht man Chemie? Franziska kennt alle Antworten und hat die besten Tipps für dich.

Studenten - Foto: ©shock/Fotolia.com

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1) Die Orientierungseinheit und die Vorkurse mitmachen

Die Uni bietet in der Woche vor dem offiziellen Unistart Vorkurse in den Fächern Physik, Chemie und Mathe an. Dies ist eine gute Möglichkeit, einen ersten Überblick über die – doch zumeist sehr unbeliebten – Fächer zu bekommen. Und vielleicht noch viel wichtiger: Man knüpft die ersten Kontakte mit seinen Kommilitonen! Denn in der Woche der Vorkurse findet auch die sogenannte „Orientierungseinheit“, kurz OE, statt, die man auf jeden Fall mitnehmen sollte. Organisiert von der Fachschaft läuft man in Gruppen über das Unigelände, lernt einander und den Campus kennen und erhält nützliche Tipps von Studierenden in höheren Semestern. Ganz nebenbei sind viel Spaß und das ein oder andere Kölsch angesagt, also nicht verpassen!

 

2) Der Bücherkauf: Es muss nicht alles neu sein

Von der Fachschaft bekommt ihr viele Tipps, welche Bücher sinnvoll sind und welche nicht. Hier lohnt es sich, eher auf den Rat der Studierenden, die das Fach bereits geschafft haben, als auf den Professor zu hören, der eventuell nur sein eigenes Buch verkaufen oder euch ein Chemie-Buch für 60€ andrehen will.
Und noch ein Tipp: Ruhig zu gebrauchten Büchern greifen. Es muss vor allem im ersten Semester nicht die neueste Auflage von jedem Buch sein. Es werden noch sehr viele Bücher kommen, die ihr euch selber anschaffen müsst, deswegen könnt ihr hier ruhig sparen!
Am zweiten Dienstag im Semester gibt es im Erdgeschoss des Bettenhauses der Uni immer ein Büchermarkt, wo Studierende älterer Semester ihre Bücher zu guten Preisen verkaufen. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall, und auch hier gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Alternative Möglichkeiten für Secondhand-Bücher sind die Facebook-Gruppen der Uni und der Mailverteiler der Medizinstudenten in Köln.

 

3) Die Erstifahrt: Was in Ahrdorf passiert, bleibt in Ahrdorf

Nach ca. 5 Semesterwochen – meistens an dem Wochenende nach der Terminologie-Klausur – findet die berühmt berüchtigte Erstifahrt statt! Tickets sind sehr begehrt und werden bereits bei der OE verkauft – daher genug Geld mitbringen, falls ihr mitfahren wollt.
Ziel dieser Fahrt ist Ahrdorf, ein kleiner Ort in der Eifel. Zu viel will ich nicht verraten, aber macht euch gefasst auf ein Wochenende voller Spaß, Party und Abenteuer :)

 

4) Terminologie – Die Lehre der 1.000.000 Karteikarten

Das erste Semester startet gemächlich mit vier Wochen Terminologie-Vorbereitung und anschließender Abschlussklausur. Anfangs erscheint vor allem bisherigen Nicht-Lateinern die Mappe sehr dick, aber man gewöhnt sich schnell an das Vokabellernen. Die Klausur ist sehr fair und auf jeden Fall zu schaffen, wenn man sich ein bisschen im Vorhinein bemüht. Also nutzt den gemächlichen Start in das Uni-Leben, um euch in Köln einzufinden!

 

5) Der Bio-Schein: Früh anfangen lohnt sich

Das Fach Biologie ist nicht wie Physik und Chemie in Vorlesungen organisiert, sondern in Blöcken. Diese Blöcke müsst ihr selbstständig abarbeiten. Manche könnt ihr von zu Hause aus bearbeiten, manche müsst ihr in der Bio-Baracke abzeichnen lassen.
Es ist sehr anstrengend, sich die monotone Stimme der Audio-Datei anzuhören, ohne den Kopf einfach auf die Schreibtischplatte fallen zu lassen. Doch Bio ist auch der einfachste Schein des ersten Semesters, deswegen kann ich nur raten, macht ihn so früh wie möglich! Die Klausur findet einmal im Monat statt, ihr könnt also selber wählen, wann ihr sie schreibt. Erfahrungsgemäß ist in der Mitte des Semesters die Bio-Baracke immer sehr voll und ausgebucht, am Ende des Semesters steckt jeder bis zum Kopf in chemischen Formeln oder physikalischen Gleichungen. Also: Am besten für ein bis zwei Wochen ranhalten, die Module abarbeiten und zur Klausur anmelden, dann habt ihr neben Termi schon einen weiteren Schein in der Tasche!

 

6) Demoversuche: In Gruppen den Kampf gegen die Physik gewinnen

Die Physik hat etwas ganz tolles für euch vorbereitet: Demoversuche. Vier Stück im Semester. Alle zwei Wochen freitags. Dauer von 3 Stunden. Anwesenheitspflicht. Und – im Sommer – natürlich an jenen Freitagen nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam, sodass sie einem schönen langem Wochenende im Weg stehen. Juhuu.
Bei den Demoversuchen an sich müsst ihr einfach nur in der Physik erscheinen und mitschreiben, welche Messwerte der Professor auf die Folie schreibt. Danach habt ihr eine Woche Zeit, um zu rechnen, zeichnen und sonstige physikalische Erkenntnisse aus den vielen Messwerten zu erschließen. Aber keine Sorge – es ist halb so schlimm, wie es sich anhört. Bildet Gruppen, in denen ihr zusammen die Versuche löst und durchrechnet und wenn ihr die Möglichkeit habt, zieht bei Problemen Altprotokolle aus älteren Semestern zu Rate.
Die Versuche sind zwar nervig, aber durchaus lösbar. Für jeden vollständig richtig gelösten Versuch gibt es ein „R“, es gibt aber auch Teilpunkte in Form von „1/2 R“ und „3/4 R“. Ihr braucht für die Scheinvergabe 3 „R“. Also, macht wärmt eure Finger schon einmal auf, eure Fertigkeiten im schnellen Taschenrechner-Eintippen werden gefragt!

 

7) Chemieklausur: Schreibt direkt die erste mit!

Es werden zwei Chemieklausuren angeboten: Die Erste findet unmittelbar am Ende des Semesters statt, die Zweite in den letzten Wochen der Semesterferien. Versucht auf jeden Fall, gut für die erste Klausur vorbereitet zu sein und diese zu bestehen! Die zweite Klausur ist in den meisten Fällen um einiges schwerer. Daher lohnt es sich, die Zähne gegen Ende des Semesters zusammenzubeißen und sich sowohl auf Physik als auch auf Chemie gut vorzubereiten.

 

8) Der Freitag-Nachmittag – Ein Hoch auf das Chemie-Seminar

Freitags nachmittags, da hat man doch eigentlich besseres zu tun, als sich nochmals im Chemie-Hörsaal einzufinden, um für zwei Stunden Formeln an die Tafel zu malen und pH-Werte zu bestimmen. Dachte man zumindest so.
Denn obwohl jeden Tag ein Chemie-Seminar angeboten wird, hatte sich die Kunde von dem genialen Freitags-Kurs bei Thomas Kerl im Semester schnell rumgesprochen, sodass nach 4 Wochen der Hörsaal vollgepackt war.
Ich kann euch wirklich nur ans Herz legen, euren Start in das Wochenende um ein paar Stunden zu verschieben und dafür das Seminar regelmäßig zu besuchen: Thomas erklärt das chemische Wirrwarr verständlich und hat als Korrektor der Klausuren hilfreiche Tipps für Lernschwerpunkte. Im Laufe des Semesters deckt er alle klausurrelevanten Themen ab und hat sogar für uns nochmal eine zusätzliche Klausurvorbereitungsstunde eingelegt. Ohne ihn wäre unsere Durchfallquote sicherlich um einiges höher gewesen.

 

9) Chemie Altklausuren: Übung macht den Meister

Für die Chemie-Vorbereitung gilt: Ein Übungsbuch ist sicherlich ganz nett und kann dem ein oder anderen helfen, aber das A und O in der Klausurvorbereitung sind die Altklausuren, die das chemische Institut freundlicherweise seit Jahren sammelt und uns online zur Verfügung stellt. An der Struktur der Klausuren hat sich in den Jahren relativ wenig verändert, sodass man beim Üben realistisch einschätzen kann, wie viele Punkte man erreicht hätte und an welchen Themengebieten es noch zu arbeiten gilt.

 

10) GANZ WICHTIG: Genießt die Zeit und entspannt euch!!!

Das Wichtigste kommt zuletzt: Das erste Semester ist wirklich viel entspannter und mit viel weniger Lernstoff verbunden als die folgenden Semester. Es gibt immer wieder tolle, von der Fachschaft organisierte Events wie Erstiparty, Glühwein- oder Grillabende, die immer sehr viel Spaß versprechen.
Also auch wenn Physik und Chemie manchmal konfus erscheinen und frustrieren, weil sie so gar nichts mit Medizin am Hut haben: Genießt das erste Semester! Lernt Köln richtig kennen, macht euch keinen Stress und nutzt vor allem die freie Zeit, die ihr im Semester noch habt! Sehr bald werdet ihr entweder drei Mal die Woche am Präp-Tisch stehen und als Abendlektüre die Anatomie-Atlanten wälzen; oder ihr werdet in den Histologie-Saal zitiert und versuchen, in Gehirn-Schnittbildern irgendwelche Strukturen zu erkennen.
Und mal ganz abgesehen davon: Wie soll man sich die chemische Strukturformel von Alkohol besser merken, als mit einem leckeren kalten Kölsch? 

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