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- Marc Gottschalk
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- 11.03.2014
"Fit für Famulatur"
"Fit für Famulatur" ist ein neuer und in seiner Konzeption deutschlandweit einzigartiger Workshop zur Vorbereitung von Studierenden der frühen klinischen Semester auf ihren ersten Einsatz in weiß. Hier erfährst du, was dieser Workshop alles bietet.
Eröffnung "Fit für Famulatur" - Foto: Marc Gottschalk
Hat man das Physikum bereits hinter sich, ist die größte Hürde zum Eintritt in den klinischen Teil des Medizinstudiums erfolgreich genommen. Der Beginn der Semesterferien bietet vielen Studierenden die Möglichkeit, zum ersten Mal auf die ärztliche Seite des Krankenhausalltags zu wechseln. Es gilt erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Gar nicht so einfach, mag der ein oder andere denken. Schließlich wundert man sich über die vielen Dinge, die im stationären Alltag wichtig sind und dennoch in keiner Vorlesung vorkamen und in keinem Lehrbuch nachzulesen sind. „Fit für Famulatur“ heißt daher ein Projekt des „Kompetenzzentrums Lehre in der Kardiologie - KLIK!“ in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie und dem Magdeburger Skillslab MAMBA (Magdeburger Ausbildungszentrum für Medizinische Basisfertigkeiten).
Teamwork meets Hardskills
Neben der Vertiefung von praktischen Grundfertigkeiten wie Blutabnehmen und dem Legen von venösen Zugängen hatten sich die Organisatoren in einem innovativen Konzept noch weiteren, ganz besonderen Lernzielen verschrieben. Was Patientinnen und Patienten als selbstverständliche Voraussetzung ihrer Behandlung erscheint, ist für die Dozenten des Workshops ein wichtiger und bisher in der Ausbildung eher unterrepräsentierter Ansatz: „Die Zusammenarbeit im Team unterschiedlichster an der Versorgung unserer Patienten beteiligter Berufsgruppen trägt entscheidend zur Qualität der Behandlung bei“, formuliert es Dr. Philipp Stieger, ärztlicher Mitarbeiter an der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie und Leiter des Lehrzentrums KLIK!. Deshalb war es für die Organisatoren der Veranstaltung wichtig, die Pflege miteinzubeziehen – und so neue Wege in der Ausbildung junger Mediziner zu gehen. Wichtig sind aber nicht nur die sogenannten „Interprofessionellen Kompetenzen“. Aufbauend auf den Grundlagen bereits erlernter medizinischer Basisfertigkeiten wurden immer wieder die Verknüpfungspunkte zwischen der Unzahl theoretischer Fakten und den Therapiestrategien und Arbeitskonzepten der einzelnen Berufsgruppen aus Pflege, Rettungsdienst, beziehungsweise den operativen und nicht-operativen Fachgebieten verdeutlicht.
Und was kommt nach der Station?
Die einzelnen Seminarinhalte werden durch ärztliche Kolleginnen und Kollegen aus dem ambulanten und dem niedergelassenen Bereich begleitet. So konnten die Teilnehmer ihren Blick „über den Tellerrand“, beziehungsweise „über die Kliniktür“ hinaus schärfen, gerade im Bezug auf wichtige Aspekte zur Vervollkommnung stationärer Behandlungen.
Viel Praxis dank MAMBA
Nach einführenden Worten des Gastgebers Prof. Dr. R.C. Braun-Dullaeus, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Campus, startete ein voll ausgebuchtes Pilotprojekt in den – noch inoffiziell zur Verfügung gestellten – frisch ausgestatteten Räumen des Skillslab. Dank der optimal ausgestatteten neuen Lehrklinik des MAMBA und der Unterstützung des Studiendekanats konnten rund 50 Studierende insbesondere am zweiten Tag in unterschiedlichen Parcoursstationen praktische Aufgaben- und Fragestellungen des Famulatur-Alltags beleuchten und üben.
Das denken die Chefs
Zum Abschluss gab es noch ein Forumsgespräch „Meet the experts“. Unter der Moderation von Diplomsoziologin Anke Spura spannte eine Runde aus Prof. Braun-Dullaeus, Prof. Gardemann, Sr. Kristina (examinierte Pflegekraft Intermediate Care, IMC) und Dr. Tonn (Facharzt für Allgemeinmedizin) zusammenfassend einen Bogen aus den unterschiedlichen Perspektiven auf Fragen und Anregungen der Studierenden und schilderten ihre Vorstellung von „Famulatur“.
„Fit für Famulatur“ ist ein neues Konzept zur Unterstützung des medizinischen Nachwuchses, das – geht es nach den ersten Stimmungsbildern der Teilnehmer – bald einen festen Platz in der klinischen Ausbildung der Studierenden der Medizinischen Fakultät Magdeburg einnehmen wird.