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- Kirstin Ludwig
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- 19.10.2017
Orthopädie-Praktikum ganz praktisch
Die Lehre hat sich in Orthopädie stark gewandelt. Früher standen das Kennenlernen der Station und ein Besuch im Sanitätshaus im Vordergrund. Heute ist das Praktikum nicht nur für zukünftige Orthopäden interessant, sondern alle angehenden Ärzte profitieren davon.
Lerntipps fürs Praktikum
Das Beste zuerst: Es gibt ein Skript. Die Orthopäden selbst haben ein Skript mit den wichtigsten Themen für Praktikum und Klausur zusammen gestellt. Die knapp 140 Seiten lassen sich angenehm lesen – und bereiten gut auf Praktikum und Klausur vor.
Die duale Reihe Anamnese und klinische Untersuchung ist das empfohlene Lehrbuch zum Praktikum (Kapitel Orthopädie). Hier werden alle wichtigen Untersuchungstechniken genau mit Bildern erklärt. Wer den Oberarzt im Praktikum beeindrucken möchte, kann sich hier schon einmal die Untersuchung des Kniegelenks anschauen.
Teil 1 des Praktikums: Kleingruppen in der Lernklinik - Montag
Dieser Tag hat den Namen Praktikum wirklich verdient. In Kleingruppen von fünf bis sechs Personen darf jeder Student selbst Untersuchungstechniken üben. Alles orientiert sich an häufigen orthopädischen Krankheitsbildern. Erfahrene Orthopäden begleiten jede Studentengruppe und geben ihr Wissen weiter.
Jogginghosen sind während der Veranstaltung explizit erwünscht, da jeder die Untersuchungstechniken nicht nur in der ärztlichen Rolle, sondern auch als Patient erleben darf. Als Lernziel steht ganz klar im Vordergrund die Entscheidung treffen zu können: Kann ich das selbst behandeln, muss der Patient zum Orthopäden oder gleich ins Krankenhaus?
Einziger Nachteil: Die Veranstaltung dauert bis 18:30 Uhr.
Teil 2: Fallorientierte Gruppenarbeit
In den Kleingruppen aus Praktikumsteil 1 erarbeiten sich die Studenten selbstständig einen Fall, den sie dann donnerstags im Praktikum präsentieren. Alle Fälle sind große orthopädische Krankheitsbilder, alle nötigen Informationen zur Fallbearbeitung stehen in jedem Orthopädie-Lehrbuch.
Teil 3: Präsentation der Fälle mit Demonstration von Hilfsmitteln – Donnerstag
Bei der Fallvorstellung sprechen zuerst die vorbereiteten Studenten, anschließend werden entsprechende Hilfsmittel vorgestellt, die die Studenten selbst ausprobieren dürfen. Korsett anprobieren, Beinlängendifferenz messen – heute darf alles ausprobiert werden.
Teil 4: Die Klausur
Grundsätzlich ist man mit Skript und Praktikum schon sehr gut auf die Klausur vorbereitet. Wer sein Wissen noch einmal auffrischen möchte, besucht die angebotene Wiederholungsvorlesung.
Und die Examensvorbereitung?
Das Praktikum findet im zehnten Semester statt – jeder denkt schon ans Staatsexamen. Reicht die Lehre auch dafür aus?
Nur das Praktikum ist viel zu knapp, Tumore werden nicht einmal erwähnt. Wer eine gute Leistung im Examen bringen möchte, kommt nicht darum herum, die Vorlesung zu besuchen, oder sich mit einem guten Lehrbuch vorzubereiten. Im Praktikum geht es wirklich nur um die praktische Lehre.