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- Saskia Kraus
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- 25.04.2025
Untersuchen bis der Arzt kommt
Endlich gehts an die praktischen Skills. In diesem Semester lerne ich viele Untersuchungsmethoden und die Gesprächsführung mit Patientinnen und Patienten. Ob mich das Semester gut auf die OSCE vorbereitet?

Vergangene Woche ging bei mir wieder die Uni los. In diesem Semester steht für mich zuerst „KDP“ und „GTE“ (Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin) und nach der Hälfte des Sommersemesters „Gesellschaft und Gesundheit“ an. KDP steht für Klinisch-Diagnostische Propädeutik und hat als Ziel, die Grundlagen der körperlichen Untersuchungstechniken und der Gesprächsführung zu vermitteln. Wir haben vor allem UaKs (Unterricht am Krankenbett), in denen wir mit Tutoren und Turorinnen, Dozierenden und Patienten & Patientinnen körperliche Untersuchungstechniken und Gesprächsführung erlernen sollen. Das Ziel soll die Famulatur-Reife sein, auch wenn ich - wie viele andere - schon meine erste Famulatur gemacht habe. Bei manchen Themen kann ich schon Erlerntes von der Famulatur anwenden, aber ich merke auch, wie viel ich noch lernen muss.
Viel Praxisbezug im TheSiMa
An dem ganzen Lehrformat finde ich den Praxisbezug am besten. Endlich lernen wir praktische Dinge, untersuchen uns gegenseitig oder am Modell. Die meisten UaKs finden im Lernkrankenhaus TheSiMa (Themenräume Simulation Mannheim) statt. Das ist eine ehemalige Station auf dem Gelände der UMM (Universitätsmedizin Mannheim), die für Studierende umgebaut wurde. In diesem Skills Lab befinden sich verschiedene Räume, in denen Untersuchungen simuliert werden können.
Dementsprechend wird dieses Semester wohl entspannter für mich, weil ich weniger auswendiglernen muss. Gerade nach schönen, entspannten Semesterferien fiel mir der Einstieg schwer, aber langsam habe ich mich wieder ins Unileben eingefunden.
Die erste Woche
Wir hatten in der ersten Woche UaKs in Dermatologie, Neurologie und Urologie, nächste Woche steht u.a. Sonographie, Abdomen und Simulationsgespräche mit Schauspiel-Patientinnen an. Ich bin schon sehr gespannt. Der UaK findet in Kleingruppen mit jeweils 6 Studierenden statt, was den Druck etwas rausnimmt, sofort perfekt performen zu müssen. Es fühlt sich fast so an, als wäre man unter sich, was mir als Person mit Perfektionsstreben sehr guttut. Am Ende des Moduls müssen wir eine praktische Prüfung ablegen (OSCE).
OSCE als praktische Prüfung
Ein OSCE( objective structured clinical examination) wird bei uns an verschiedenen Stationen durchgeführt. Man rotiert von Station zu Station und es wird bei jeder Station ein Fall oder ein Patientin/eine Patientin (meist Schauspiel-Patienten) mit bestimmter Problemstellung präsentiert. Jede Station wird von Prüfenden betreut und bewertet.
Gut aufs OSCE vorbereitet
Wenn man sich jetzt fragt, ob mich das OSCE schon stresst, dann lautet die Antwort definitiv ja. Allerdings ist der Stresspegel lange nicht so hoch wie in der Vorklinik. Wir haben viele Tutorien, können uns selbst Räume zum Üben buchen und können mithilfe von Skripten, Anleitungen und Erklärungsvideos die Untersuchungen verinnerlichen. Somit bin ich relativ zuversichtlich, mit einem guten Gefühl in das OSCE gehen zu können. Ich merke vor allem, wie viel Spaß die Untersuchungen machen. Demnächst werde ich an meiner Familie und Freunden verschiedene Untersuchungen üben, soweit jene es zulassen. Das meiste muss man so oft wie möglich machen, um es zu verinnerlichen und sicherer zu werden. Bis dahin heißt es neben der Uni noch den Sommer zu genießen :-)