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  • Alexander Schöllkopf
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  • 24.02.2025

Blockpraktika an der LMU

Was unter einer Famulatur zu verstehen ist, wissen vermutlich alle Studierenden der Medizin. Was genau verbirgt sich aber hinter den sogenannten Blockpraktika und worin unterscheiden sie sich von Famulaturen? Das und mehr erfährst du im folgenden Artikel.

 

 

Das Grundsätzliche vorneweg: Ein Bockpraktikum ist wie eine Famulatur, in der es darum geht, die wichtigsten Bereiche eines Fachs in kürzester Zeit kennenzulernen. An der LMU müssen einwöchige Blockpraktika in Innerer Medizin, Chirurgie, Pädiatrie und Gynäkologie sowie ein zweiwöchiges Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin absolviert werden. In der Regel stehen dafür die Semesterferien zur Verfügung. Die Blockpraktika der Gynäkologie und Pädiatrie lassen sich aber auch während des jeweiligen Semesters absolvieren.

In Übereinstimmung mit dem Curriculum der LMU sind zunächst die Blockpraktika in Innerer Medizin und Chirurgie an der Reihe. Ersteres lässt sich auf einer internistischen Normalstation absolvieren, aber auch im Bereich der Notaufnahme. Letzteres kann man entweder im OP oder auf einer der chirurgischen Intensivstationen verbringen. In jedem Fall besteht das Ziel darin, die alltägliche Arbeit mit allen ihren Facetten kennenzulernen. Auf den Stationen gehört dazu vor allem die Begleitung der Visite, die Assistenz bei kleineren Eingriffen sowie die Patientenaufnahme inkl. körperlicher Untersuchung. Ähnlich sieht das in der Notaufnahme aus. Im OP wiederum schaut man entweder aus sicherer Entfernung zu oder darf mit an den Tisch, um Haken zu halten oder zu assistieren.

Um die beiden Blockpraktika erfolgreich abzuschließen, bedarf es der vollständigen Anwesenheit von 5 Tagen – Feiertage müssen nicht nachgeholt werden – sowie der Erstellung eines Arztbriefs bzw. einer OP-Berichts. Die Endnote wird vom ärztlichen Personal auf Station bzw. im OP eingetragen. Sie fällt dementsprechend, wenn man ein Mindestmaß an Motivation und Interesse zeigt, meist sehr gut aus.

Abhängig von der individuellen Studienplanung und davon, wann man das an der LMU verpflichtende Forschungssemester einlegt, folgen die restlichen Blockpraktika in unterschiedlicher Reihenfolge. Voraussetzung für das zweiwöchige Allgemeinmedizin-Blockpraktikum ist der Besuch aller verpflichtenden Lehrveranstaltungen der Allgemeinmedizin sowie das Bestehen der Klausur. Erst im Anschluss daran kann man einen der Praktikumsplätze in einer der Lehrpraxen der LMU buchen.

Dort lernst du die hausärztliche Versorgung im ambulanten Sektor kennen: Impfungen, Routineuntersuchungen, die Versorgung von Notfällen und vieles mehr. Je nach Praxis, in der du das Praktikum absolvierst, kann es neben diesen klassischen hausärztlichen Aufgaben auch noch weitere Schwerpunkt-Bereiche geben, die hinzukommen. Es macht also auf jeden Fall Sinn, sich bereits vor der Buchung des Praktikumsplatzes die Liste der kooperierenden Praxen anzusehen und eine Rangliste basierend auf den eigenen Präferenzen zu erstellen.

Um das Blockpraktikum der Allgemeinmedizin zu bestehen, muss eine Reihe von typischen hausärztlichen Aufgaben erfüllt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Durchführung des „Check-up 35“, die Erstellung und Überprüfung eines Medikamentenplans und die Versorgung eines Notfalls. Nach dem Ende des Praktikums erfolgt ein Abschlusstelefonat mit einem oder einer Mitarbeitenden des Instituts für Allgemeinmedizin, in dem ein beliebiger Patientenfall vorgestellt und diskutiert wird.

Rund um das Modul 5 am Ende des klinischen Abschnitts, in dem u.a. Gynäkologie und Pädiatrie gelehrt werden, sind die beiden entsprechenden, jeweils einwöchigen Blockpraktika zu absolvieren. In der Gynäkologie wird zwischen verschiedenen Bereichen wie der Pränatal- oder Wochenbett-Station, der Schwangeren-Ambulanz, dem Kreißsaal, dem OP und der Kinderwunsch-Ambulanz rotiert. Über einen beliebigen Fall der Woche muss ein Arztbrief verfasst werden, um das Praktikum zu bestehen. Gleiches gilt für das Pädiatrie-Blockpraktikum, das – im Gegensatz zur Gynäkologie – ohne Rotation auf einer und derselben Station, Ambulanz oder OP-Einheit verbracht wird.

Nun hast du die 5 an der LMU zu absolvierenden Blockpraktika in Kürze kennengelernt. Was abschließend noch zu sagen ist: Wie die Famulaturen, so sind auch die Blockpraktika verpflichtender Bestandteil des Studiums und müssen vor der Anmeldung zum 2. Staatsexamen absolviert werden. Inhaltlich haben sie viel mit Famulaturen gemeinsam, sind aber deutlich kürzer und vermitteln die Inhalte des ihnen zugrundeliegenden Fachs folglich nicht vergleichsweise gut. Außerdem gilt, so wie für eigentlich alles im Medizinstudium, dass die Qualität und damit die Menge an Wissen, die man nach der kurzen Zeit mitnimmt, mit der Betreuung durch die Lehrenden steht und fällt. Ich habe sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen gemacht – und mit der nötigen Eigenmotivation stets etwas für meine spätere ärztliche Laufbahn mitnehmen können.
 

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