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  • Alexander Schöllkopf
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  • 17.10.2023

Ohne Moos nichts los

Du möchtest neben dem Medizinstudium etwas dazuverdienen? Ob klassisch oder mit Bezug zum Medizinstudium: Alexander gibt dir hilfreiche Tipps, wie du deine Kasse aufbessern kannst.

 

 

Die LMU als eine der renommiertesten Universitäten und München sowie sein Umland bieten alles, was du für ein Medizinstudium auf höchstem Niveau und voller toller Erfahrungen brauchst. Aber das hat seinen Preis: Das Leben in München – insbesondere die hohen Mietpreise – ist eine kostspielige Angelegenheit. Und nicht jede*r wird von Eltern, Großeltern oder anderen finanziell unterstützt. Auch BAföG ist leider nicht für alle verfügbar und reicht nur in den wenigsten Fällen komplett zum Leben. Daher braucht es oft zusätzliche Einnahmequellen, um sich das Studium in München leisten zu können.

Die offensichtliche Lösung aller finanziellen Engpässe besteht darin, sich einen Studentenjob zu suchen. Dabei solltest du beachten, dass du während der Vorlesungszeit nicht mehr als 20 Stunden arbeiten darfst, um gegenüber Krankenkassen und dem Finanzamt weiterhin als Student zu gelten. Nur so bleibst du über deine Eltern familienversichert bzw. wirst von einem Teil der Sozialabgaben verschont, sodass mehr Netto vom Brutto für dich übrigbleibt.

Neben klassischen Möglichkeiten wie zum Beispiel dem Kellnern, die grundsätzlich Studierenden aller Fachrichtungen offenstehen, gibt es auch Alternativen, die speziell für Medizinstudierende interessant sind. Dazu gehören Stellen als sog. „Nadelstudierende“, die meist morgens auf Station arbeiten und Blut abnehmen sowie Zugänge legen. Auch suchen viele Kliniken bzw. Forschungsgruppen wissenschaftliche Hilfskräfte, die Datenbanken pflegen oder bei der Administration rund um klinische Studien helfen. Dabei verdienst du nicht nur Geld, sondern kannst auch dein Netzwerk erweitern oder vielleicht den Grundstein für eine Promotion legen. 

Wo findest du solche Stellen? Hilfreich sind z.B. Gruppen auf Facebook oder anderen Plattformen, in denen immer wieder entsprechende Gesuche hochgeladen werden. Solltest du schon eine ganz konkrete Fachrichtung im Blick haben, so kannst du die entsprechenden Kliniken / Institute auch einfach selbst anschreiben und nachfragen.

Bringst du gute Leistungen in deinem Studium, übst ein Ehrenamt aus, engagierst dich politisch oder bist aus anderen Gründen eine spannende Persönlichkeit, so kannst du auch über eine Bewerbung auf ein Stipendienprogramm nachdenken. Neben den großen Begabtenförderungswerken wie zum Beispiel der Studienstiftung des deutschen Volkes gibt es auch Programme, die exklusiv den Studierenden der LMU, zum Teil sogar nur den Medizinstudierenden offenstehen.

Wohl den meisten bekannt dürfte das Deutschlandstipendium sein, das zur Hälfte vom Bund und zur Hälfte von privaten Fördernden wie Unternehmen oder Stiftungen finanziert wird. Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung beträgt die Fördersumme 300 € monatlich über einen Zeitraum von 12 Monaten. Bewerben kannst du dich mit deinem Notenspiegel, einem Bewerbungsschreiben und einem Gutachten einer/eines Hochschullehrenden. Damit ist der Aufwand verglichen mit anderen Stipendienprogrammen recht überschaubar.

Ganz speziell an Medizinstudierende richtet sich die Dr. Hildegard und Heinrich Fuchs Stiftung. Sie unterstützt Medizinstudierende der LMU während ihres Studiums oder während ihrer Promotion mit einem Betrag von bis zu 600 € monatlich für bis zu 12 Monate. Promotionsstipendien werden auch direkt von der LMU vergeben, u.a. im Rahmen des sog. FöFoLe, des Förderprogramms für Forschung und Lehre. Ein Blick auf die entsprechenden Websites der LMU oder ein Beratungstermin mit dem Promotionsbüro lohnen sich auf jeden Fall.

Ein wenig ausgefallener, aber unter Medizinstudierenden durchaus beliebt ist die Teilnahme an klinischen Studien und das Spenden von Blutprodukten. Es sei aber anzumerken, dass dies nichts für jedermann und jederfrau ist. Gerade klinische Studien in der Frühphasen ihres Lebenszyklus locken mit hohen Vergütungen pro Studienbesuch, sind aber auch mit entsprechenden Risiken verbunden. Medikamente wurden an diesem Zeitpunkt ihrer Entwicklung meist nur an wenigen Personen getestet, sodass unter Umständen noch nicht alle Risiken und Nebenwirkungen bekannt sind.

Die Spende von Blutprodukten erfolgt an großen Kliniken oder wird von privaten Firmen organisiert. Insbesondere letztere vergüten dich mit einer Pauschale pro Spende. Diese liegt in etwa im Bereich von 25 € – manchmal wird im Rahmen besonderer Werbeaktionen auch mehr ausgezahlt. Je nach Blutprodukt variiert die Häufigkeit, mit der du spenden gehen kannst, und damit auch die maximal mögliche Vergütung pro Jahr. Grundsätzlich ist das Spenden von Blutprodukten nur mit geringen Risiken verbunden. Ungeeignet ist es vor allem für diejenigen Personen, die schon von Haus aus Probleme mit dem Kreislauf haben.

Die aufgezeigten Einkommensquellen stellen nur Beispiele dar und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die aus meiner Sicht beste Option stellt der klassische Studentenjob dar, da du zuverlässig dein Gehalt beziehst und gleichzeitig dein Netzwerk erweitern kannst. Meiner Erfahrung nach ist der Arbeitsmarkt für Medizinstudierende nie gesättigt und dir laufen regelmäßig neue Jobgesuche über den Weg. Am besten meldest du dich in möglichst vielen Studentengruppen in sozialen Netzwerken an, um nichts zu verpassen.
 

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