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  • Celine Röder
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  • 09.11.2021

Die Qual der Wahl – Klinik an der LMU oder TU?

Wenn du die Vorklinik in München bestanden hast, gibt es eine Besonderheit, die du sonst wohl nirgendwo in Deutschland findest: Du hast die Wahl, dein Medizinstudium an einer von zwei Top-Unis fortzusetzen. Sowohl die LMU als auch die TU München buhlen um die Physikumsabsolventen. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied? Und ist er wirklich so groß?

 

 

Aufbau des klinischen Studienabschnitts

An der LMU belegt man so genannte Module, deren Reihenfolge untereinander austauschbar ist, die Kurse innerhalb der Module jedoch nicht. Man beginnt in Modul 1 mit den klinischen Basics wie Mikrobiologie, Pharma und Klinischer Chemie. Danach ist man ziemlich frei in der Gestaltung der Modulreihenfolge. Eine Besonderheit ist Modul 6, welches man als Freisemester zum Erstellen seiner Doktorarbeit nutzen kann – dazu unten noch mehr.

Die Technische Universität handhabt alles ein bisschen anders. Es gibt einen vorgefertigten Stundenplan in den man auch eingebucht wird. Möchte man aber beispielsweise einen Kurs schieben oder aber Klausuren nach vorne ziehen, geht das ohne Probleme. Auch Praktika kann man frei buchen, so dass man sich problemlos mit seinen Freunden absprechen kann. Der Support ist sehr fix und antwortet meist schon nach Minuten. Diese Möglichkeit kann man dafür nutzen, sich ein Semester freizuschaufeln, sollte man ins Ausland gehen oder doch Vollzeitforschung für die Doktorarbeit betreiben wollen. 

 

Promotion

Das Modul 6 der LMU ist im Speziellen dafür gedacht, dass man diese Zeit nimmt, um sich intensiv mit seiner Doktorarbeit zu beschäftigen. Die Inhalte dieses „fehlenden“ Semesters werden so geschoben, dass Modul 1 den Inhalt zweier Module enthält. Dieses freie Modul sollte man auch nutzen, da man aufgrund der Promotionsordnung 8 Monate Vollzeitforschung im Rahmen der eigenen Promotion erbringt. Daneben gibt es strukturierte Promotionsprogramme wie FöFoLe (Förderung Forschung Lehre), welches mit einem Stipendium und eigenen Programmpunkten wirbt.

An der TUM immatrikuliert man sich im Rahmen seiner Promotion an der TUM Graduate School. Für die Doktorarbeit ist kein eigenes freies Semester anberaumt, allerdings kann man sich durch die flexible Stundenplanung definitiv eines freinehmen – es ist aber natürlich kein Muss. Parallel zu FöFoLe gibt es das TranslaTUM-Programm. Hier promoviert man zum Dr. med. sci. in Arbeitsgruppen, die einen besonderen translationalen Ansatz aufweisen. Auch dieses Programm ist mit Stipendium und eigenen Vorlesungen und Events verbunden.


Lokalisierung der Universität

Hauptort des Geschehens an der LMU ist zum einen das Klinikum Großhadern, zum anderen der Innenstadtcampus in der Nähe des Sendlinger Tors. Dort befindet sich unter anderem die neue Portalklinik und das Von-Hauner‘sche-Kinderspital. Dadurch bedingt ist man an zwei Standorten, die nicht sehr nah aneinander liegen – der Weg beträgt meist an die 25-30min. Manche Semester verbringt man mehr Zeit in der Innenstadt, andere mehr in Großhadern.

Der Campus der TUM ist das Klinikum Rechts der Isar, welches in Haidhausen am Max-Weber-Platz liegt und mit eigenem Biergarten besticht. Hier befinden sich alle Vorlesungssäle, direkt an die Klinik angeschlossen. Einzig für Praktika und Vorlesungen der Dermatologie muss man zum Biederstein in die Nähe des Englischen Gartens und einige praktische Kurse finden am Deutschen Herzzentrum und im Klinikum Schwabing für die Pädiatrie statt. 

 

Fazit

Die Entscheidung für eine Universität ist schlussendlich nur persönliche Präferenz. Personen, die etwas mehr freien Gestaltungsraum in ihrer Planung brauchen oder wollen, sind an der TU besser aufgehoben. Möchte man sich stattdessen mit weniger organisatorischer Punkten beschäftigen, ist die LMU wohl die bessere Wahl. 
 

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