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- Catharina Nitsche
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- 01.04.2016
En wat studeer jij? Geneeskunde! - Mein Auslandssemester in Groningen
Oldenburger Medizinstudenten studieren ein Jahr lang an der Reichsuniversität Groningen. Durch die ähnlichen Curricula in Groningen und Oldenburg können die Studenten danach nahtlos weiterstudieren – ganz ohne Zeitverzug. Hier erzählt Catharina von ihrer Zeit in den Niederlanden.
Wie alles begann
Bald ist es soweit: schon im ersten Jahr haben ein paar von uns Pläne geschmiedet, wann wir in Groningen studieren wollen – ob als Student oder für ein Forschungsprojekt. Ich habe mich für ein Semester in meinem dritten Jahr entschieden und studiere auf Englisch. Letztes Jahr hat sogar eine Studentin im niederländischen Studiengang studiert! Vorher hat sie regelmäßig in Oldenburg einen Niederländischkurs für Mediziner besucht. Der lohnt sich auf jeden Fall! Ich habe vor meiner Abreise mit meinen Nachbarn Niederländisch gelernt, die praktischerweise aus Zwolle kommen.
Es gibt auch tolle Bücher extra für Deutsche Muttersprachler, die gerne Niederländisch lernen möchten. Ein kleiner Wortschatz für den Anfang macht es um einiges leichter, neue Leute kennenzulernen! Auch wenn die netten Mitarbeiter im Supermarkt mit einem Hauch von Akzent einfach auf Englisch antworten, haben wir uns die Regel überlegt, trotzdem einfach weiter Niederländisch zu sprechen.
Für einen guten Einstieg in das medizinische Englisch (das oft sehr ähnlich ist wie die Begriffe auf Deutsch oder Latein) hat mir ein Buch sehr geholfen. Meins ist „Professionell English in Use Medicine“ (Glendinning). Hier werden für verschiedene Organsysteme oder Themen wie Infektionskrankheiten wichtige Vokabeln an die Hand gegeben. Aber am besten eignen sich Serien wie Dr. House auf Englisch für die Vorbereitung! Schließlich steht auch Problemlösung als Praktikum auf dem Stundenplan.
Vorbereitungen
Einen Impfpass-Check und ein paar Formulare wie die Schweigepflichtserklärung für das UMCG (Universitair Medisch Center Groningen) weiter, ging es ans WG suchen! Von einigen Studenten hört man, dass es in Groningen schwer ist, ein schönes Zimmer zu finden, das man sich als Student leisten kann. Über Facebook Gruppen wie „Studenthousing Groningen“ habe ich Anzeigen von WGs gefunden und drauf los geschrieben.
Ich selbst habe auch eine „Ich suche!“ Anzeige aufgegeben. Nach einigen Nachrichten an potenzielle WGs, bekam ich zwei Einladungen für Besichtigungen.Eigentlich hatte ich den perfekten Plan: Ich wollte mit Niederländern zusammen wohnen, damit ich die Sprache lerne und mit mindestens vier Nicht-Medizinern in eine riesige WG ziehen. Nichts davon trifft auf meine WG hier zu. Trotzdem ist es wahrscheinlich das Beste, was mir passieren konnte!
Meine Mitbewohnerin aus Hamburg studiert ein Jahr über mir Medizin und weigert sich, mit mir Niederländisch sprechen. Sie findet das komisch - irgendwie ja auch zurecht. Es hatte bei mir direkt bei der ersten Besichtigung geklappt! Wir verstehen uns super, der Putzplan funktioniert und es gibt nichts besseres als einen WG-Tee am Sonntagnachmittag!
Das Leben in Groningen
Ich koche hier viel öfter als zuhause, denn es gibt keine richtige Mensa. Nur eine Art Kantine im Universitätsklinikum und da gibt es eigentlich nur Frittiertes, das aber in allen Varianten! In den Supermärkten kann man Salat und Gemüse schon fertig vorbereitet und geschält in passenden Portionen kaufen. Als Nachtisch hat man die Auswahl zwischen Vla (eine Art Vanillepudding) und Stroopwafels. Die Stroopwafels vom Fischmarkt sind bei den Niederländern am beliebtesten. Im Supermarkt Albert Heijn kann man mit einer kostenlosen Bonuskarte ziemlich sparen und am günstigsten kauft man auf dem „echten“ Markt ein. Wenn man doch mal Lust auf Frittiertes hat, gibt es dort leckeren „Kibbeling“ (frittierte Fischstückchen).
Internationales Studieren
Für alle internationalen Studenten organisiert das Erasmus Student Network Groningen (ESN) eine Woche zum Kennenlernen. Man erkundet die Stadt, geht in Pubs, schaut sich die Uni an und knüpft Kontakte zu anderen Studenten. Ein paar Survival Tipps bekommt man auch mit auf den Weg. Zum Beispiel, dass es bei Regen ganz normal ist, dass alle aussehen, als würden sie sich nie die Haare kämmen. In den Kinos werden englische Filme mit niederländischen Untertiteln gezeigt. Man kann also auch ohne fließendes Niederländisch in Groningen ins Kino gehen!
Und dann geht das Studieren los. Einen ersten Schreck bekamen ein paar deutsche Studenten, als die Patientenvorlesungen auf Niederländisch gehalten wurden. Aber für Austauschstudenten wurde extra ein Kurs eingerichtet, in dem niederländische Studenten Videoaufzeichnungen übersetzen. Nach einem Tag voller Medizinvorlesungen, treffe ich mich am liebsten in einem neu entdeckten Café mit ein paar Freunden aus der Kennlernwoche. Anfangs wusste kaum jemand von den Studenten, dass es in Oldenburg eine Partneruni gibt. Aber jetzt erwägen immer mehr Studenten, einen Teil ihres Studiums in Deutschland zu verbringen.
Also wer weiß, vielleicht sieht man sich in naher Zukunft schon wieder in derselben Stadt! Man sagt ja: Die Studienzeit ist oft der Beginn langjähriger Freundschaften.