• Artikel
  • |
  • Anne Schönell
  • |
  • 20.07.2023

Haupthürden auf dem Weg zum Physikum an der Riga Stradins University

In den vier vorklinischen Semestern an der RSU hast du verschiedene Kurse, wovon einige schwieriger zu meistern sind als andere. Ich stelle dir die Haupthürden vor, damit du dich rechtzeitig auf die schwierigsten Prüfungen vorbereiten kannst.

 

 

An der RSU gibt es keine finale Staatsexamensprüfung nach 4 Semestern, sondern viele kleine Zwischenprüfungen für jeden Kurs. Aus eigener Erfahrung kann ich behaupten, dass die Kurse Biochemie und Physiologie auf jeden Fall mit am anspruchsvollsten sind.

Biochemie erstreckt sich über das zweite und dritte Semester und es gibt insgesamt vier Kolloquien (schriftliche Zwischenprüfungen, ein Kolloquium pro Quartal). Am Ende des dritten Semesters folgt das Examen, in dem alle Inhalte beherrscht werden müssen und klinische Verbindungen gemacht werden müssen. Das Biochemieexamen war für mich die größte Hürde in der Vorklinik. Da die Universität sehr viel Wert auf Detailwissen legt und du alle biochemischen Reaktionswege mit jedem Enzym usw. auswendig können musst, kann ich dir nur ans Herz legen, von Beginn an fleißig zu lernen und alle Tests und Protokolle gewissenhaft zu bearbeiten. Von Medi-learn gibt es ein tolles Biochemie-Plakat, das solltest du dir unbedingt zulegen.

Meine Literaturempfehlung: Principles of Biochemistry, Lehninger (David L. Nelson, Michael M. Cox), hierauf basieren auch die Videovorträge, die wöchentlich hochgeladen werden sowie der Unterricht.

Physiologie erstreckt sich über das zweite, dritte und vierte Semester und es gibt insgesamt 5 Kolloquien. Die Professorin der Physiologie legt sehr viel Wert auf Details und vor jedem wöchentlichen Seminar solltest du die Inhalte des Videovortrags dieser Woche beherrschen. Im Unterricht wird man streng abgefragt und für jede Woche gibt es ein Versuchsprotokoll und ein Testat. Sowohl im Unterricht (wie in allen Kursen an der RSU herrscht natürlich Anwesenheitspflicht), als auch mit dem Protokoll und dem Testat sammelst du wichtige Punkte, die dir für dein Kolloquium zugutekommen können – sofern du alles richtig beantwortest. Machst du häufig Fehler oder bist nicht vorbereitet, verlierst du Punkte und diese werden dir von deiner Note im Kolloquium abgezogen.

Die Vorlesungen sind sehr umfangreich und detailliert. Dazu gibt es ein gutes Buch: Physiology, Elsevier (Linda S. Constanzo). Zusätzlich habe ich gerne mit dem Lernportal von via medici gelernt.

Ein weiterer Kurs, der ziemlich umfangreich ist, ist Embryologie. Leider sind das Unterrichtsmaterial der Universität und auch die aufgezeichneten Videovorlesungen und die „Demo-Lectures“ meiner Meinung nach nicht optimal. Als Trost gibt es ein gutes Buch der Professorin: „Embryology and Anatomy for Health Science“ Mara Pilmane, Liana Plavina, Vatan Kavak. Riga Stradins University. Das Buch ist sehr detailliert und umfangreich, es lohnt sich, früh im 4. Semester mit dem Lesen anzufangen. Zudem habe ich für Embryologie gerne YouTube-Videos geschaut, um den Prozess chronologisch zu verstehen.

Im ersten Semester war der Kurs Molekulare Biologie und Zellbiologie für mich auch sehr umfangreich, da ich an meinem Gymnasium nicht so viel Zellbiologie gelernt habe und ich viele neue Details auswendig lernen musste. Das macht aber wirklich Spaß und ist enorm wichtig, um die Kurse Histologie, Biochemie, Physiologie und Mikrobiologie in den späteren Semestern zu verstehen. Hier lohnt es sich, am Ball zu bleiben und dann sind die zwei Kolloquien auch ohne Probleme zu meistern.

Medizinische Terminologie fiel mir im ersten Semester leicht, da ich mein Latinum habe. Für andere war es gar nicht so einfach, ohne vorher Berührungspunkte mit Latein gehabt zu haben. Hier lohnt es sich, die Vokabeln fleißig zu lernen und von Anfang an zu versuchen, die Grammatik zu verstehen.

Es ist wohl kein Geheimnis, dass die Kurse Anatomie und Histologie umfangreich sind, deshalb solltest du hier von Anfang an mitlernen. Die Materialien der Universität sind wirklich gut und vor allem die Professorin der Anatomie gibt sich sehr viel Mühe, alle Studierenden vom Fach zu begeistern. Es lohnt sich, an den Wochenenden in das Anatomikum zu gehen, um die Strukturen anhand von Modellen, Leichen und Knochen besser zu verstehen. Ich habe gerne mit den Lernkarten von Prometheus gelernt und das 3D Programm der Universität genutzt, um die Strukturen dreidimensional zu sehen.

Zu guter Letzt hast du im vierten Semester das Fach Mikrobiologie und Immunologie, das sehr viel Lernstoff bietet. Hier lohnt es sich, das Videomaterial, besonders für den Teil Immunologie, mehrfach zu wiederholen, da viele Details erst nach und nach verständlich werden. Ansonsten hilft nur: auswendig lernen. Ich habe überwiegend mit dem Material der Uni gelernt, da die Kolloquien auch darauf basieren. Zusätzlich habe ich YouTube-Videos geschaut und mit via medici gelernt.

Ich kann dir nur ans Herz legen, höhere Fachsemester nach Altfragen zu fragen. Damit kannst du dein Wissen gut selbst abfragen und einschätzen, wie die Fragen in den Kolloquien ungefähr aussehen. Vertraue jedoch nicht darauf, dass diese auch identisch in den Kolloquien abgefragt werden, denn das ist nicht unbedingt der Fall und ändert sich stetig.

Mein Studienort

Medizinstudenten berichten aus ihren Unistädten

Werde Lokalredakteur Die Unistädte auf Google Maps
Medizin im Ausland

Erfahrungsberichte und Tipps aus über 100 Ländern

Erfahrungsbericht schreiben Auslands-Infopakete
Cookie-Einstellungen