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  • Laura Trif
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  • 21.09.2022

Das 4. Semester an der Uni Tübingen

Die Zeit rast: Laura ist bereits im vierten Semester angekommen, dem letzten vorklinischen. In insgesamt 3 Fächern musste sie weiteren Stoff dazu lernen. Außerdem warteten 3 Gesamtklausuren auf sie, um danach hoffentlich gut vorbereitet das Physikum bestreiten zu können. Hört sich nach viel Arbeit an - wie es ihr letztlich ergangen ist, erfahrt ihr hier.

 

 

Das 4. Semester ist in Tübingen voll und ganz auf die bestmögliche Vorbereitung des Physikums ausgelegt. Gestartet ist es mit 4 Wochen Biochemie. Hier hatten wir bereits im 2. Semester viele Grundlagen erlernt, trotzdem warteten einige weitere Themen auf uns. Begleitet wurde die Biochemie von einem Praktikum und einem Seminar, diesmal alles in Präsenz. Es folgten 3 Wochen Neuroanatomie, einem bisher noch völlig fremden Teil der Anatomie, der von einem Seminar begleitet wurde, bei dem wir z.B. Plastinate und Hirnmodelle genauer betrachten konnten. 

Anschließend an den ersten Block des Semesters warteten in diesen zwei Fächern Gesamtklausuren auf uns. Das heißt konkret: Der gesamte physikumsrelevante Stoff wird bereits in diesen Klausuren abgefragt. Zum Einen natürlich klug gedacht, da man somit alles zuvor wiederholen musste und sich der Stoff in der unmittelbaren Physikumsvorbereitung nicht mehr allzu unbekannt anhört. Andererseits bedeutete das natürlich wirklich viel Arbeit und lange Tage in der Bibliothek.

Eine Pause zur Hälfte des Semesters blieb uns leider verwehrt, denn bereits am nächsten Tag begann der Neurophysiologie-Block. Wir hatten wöchentlich ein Praktikum, ein Seminar, in dem die Praktikumsinhalte noch einmal besprochen wurden sowie ein integriertes Seminar, in dem einzelne Themen besprochen wurden. Hier muss jede/r Studierende einen Vortrag halten. Die Physiologie-Gesamtklausur, bei der neben Neurophysiologie auch die vegetative Physiologie aus dem 3. Semester Thema war, hat Ende Juli stattgefunden. Danach waren wir „scheinfrei“ und konnten uns noch einmal voll und ganz auf das Physikum konzentrieren.

Mit eines der Highlights für mich waren die Veranstaltungen für den OP-Führerschein, der uns auf anstehende Famulaturen vorbereiten sollte. Zunächst gab es eine theoretische Einführung mit vielen hilfreichen Tipps, bei der wir das sterile Waschen und Einkleiden üben konnten. Anschließend durften wir einen Tag im OP verbringen, dabei wurde uns die Fachabteilung zugelost. Ich habe die HNO gezogen, einen Fachbereich, mit dem ich zuvor noch gar nicht in Berührung gekommen bin. Hier musste ich mich zunächst einmal alleine durchschlagen. Doch ich kann den Tipp geben: Einfach nachfragen! Und stell dich immer vor: wer bist du, was machst du und wofür bist du hier. Ich konnte einige interessante OPs sehen und durfte auch steril mit am Tisch stehen und ein wenig assistieren. Das hat mir einiges an Motivation gegeben und die Vorfreude auf die hoffentlich bald anstehende Klinik noch ein wenig gesteigert.

Außerdem hatten wir einen kleinen Kurs der Psychologie. Dafür durften wir unter verschiedenen Seminaren wählen, die einen Themenbereich der medizinischen Psychologie und Soziologie noch einmal vertieft haben. Ich habe mich für das Seminar „Soziale Kognition und Körpersprache“ entschieden, was auch recht interessant war. Der Leistungsnachweis bestand aus regelmäßiger Anwesenheit sowie einer Gruppenpräsentation eines wissenschaftlichen Papers zu diesem Thema. Der Arbeitsaufwand hielt sich aber sehr in Grenzen.

Fazit

Insgesamt war das 4. Semester das wahrscheinlich intensivste Semester der Vorklinik. Nicht zuletzt aufgrund der Gesamtklausuren in den 3 großen Fächern und der ständigen Erinnerung daran, dass danach noch das Physikum – auf jeden Fall das Unwort des Jahres – auf einen wartet. Auch wenn es am Anfang vielleicht unmöglich erscheint, die Klausuren sind wirklich machbar! Es macht so einen großen Unterschied, ob man etwas zum ersten Mal lernt oder nur wiederholt: Der Stoff lässt sich ziemlich schnell reaktivieren. Und ich kann schon verraten, dass dieses Konzept wirklich die beste Vorbereitung für das Physikum ist. Außerdem hat man bei den zahlreichen Praktika oder Seminaren Freunde getroffen, Spaß gehabt und sich beim täglichen Gang in die Mensa über die Höhen und Tiefen der Vorklinik unterhalten. Diese intensive Zeit hat uns alle zusammengeschweißt und auch einige tolle Momente beschert. Also, halte durch – bald ist es geschafft!

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