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- Laura Trif
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- 01.03.2023
Das 5. Semester an der Uni Tübingen
Lange hat sich Laura auf das 5. Semester – das erste klinische – gefreut. Endlich an Patienten lernen, endlich greifbare Fächer. Und die Hoffnung, nun auch wieder mehr Freizeit zu haben und sich Dingen außerhalb des Medizinstudiums widmen zu können. Wie Laura das 5. Semester tatsächlich erlebt hat, erfährst du in diesem Artikel.
Gestartet hat das Semester mit allgemeiner Pathologie und Humangenetik. Der Stoff ist hier überschaubar und somit habe ich zu diesen beiden Fächern die Prüfungen bereits im ersten Prüfungsblock Anfang Dezember geschrieben. Danach hatte ich direkt eine Woche frei, was ziemlich cool war, da ich dann die Vorweihnachtszeit richtig genießen konnte.
Im zweiten Teil des Semesters haben mich die Fächer Hygiene und der Querschnittsbereich 1, eine Mischung aus Statistik und Gesundheitswesen, beschäftigt. Außerdem liefen die Fächer Mikrobiologie und allgemeine Pharmakologie über das gesamte Semester, die Prüfungen habe ich am Ende des Semesters geschrieben. Generell waren die Fächer natürlich nicht so umfangreich wie ein Fach in der Vorklinik, aber da man deutlich mehr Fächer gleichzeitig hat, kommt schon etwas an Stoff zusammen. Insgesamt bin ich aber gut mit der Stoffmenge zurechtgekommen.
Die Vorlesungen waren nur ein Teil des ersten klinischen Semesters. Zusätzlich hatten wir einige Kurse, wie z.B. einen Kurs in Strahlenschutz, Radiologie oder Skills Lab. Mit eines der Highlights waren natürlich die Untersuchungskurse in Psychiatrie, Neurologie und Innere Medizin. Hier hatte man zum ersten Mal richtigen Patientenkontakt und ich konnte in Sachen Anamnese und körperliche Untersuchung Einiges mitnehmen.
Abgerundet wurde das Semester in der zweiten Hälfte mit den sogenannten I-KliCs, einer Erfindung der Uni Tübingen. Jede Woche haben wir uns einem Organsystem der Inneren Medizin gewidmet und täglich ein Seminar dazu gehabt. Es wird aber zumindest in diesem Semester keine Prüfung geschrieben, also konnte ich das alles erst einmal auf mich wirken lassen und erstes Fachwissen mitnehmen. Leider schwankt die Qualität der Lehre ein wenig, es gab jedoch auch wirklich sehr gute Seminare, denen ich gebannt gelauscht habe. Nicht zu vergessen ist das Tü-REX-Projekt, das man in Tübingen im 5. Semester absolvieren muss, mehr dazu erfährst du hier.
Wie habe ich das 5. Semester also empfunden, nach so viel Vorfreude? Ich muss wirklich sagen: Dieses Semester war so viel besser als die Vorklinik! Auch wenn nicht alle Fächer super spannend waren, habe ich wirklich viel gelernt, bei dem ich das Gefühl hatte, es ist wirklich relevant. Die Tage sind vollgepackt mit Veranstaltungen, daher hat man etwas weniger Zeit fürs Selbststudium. Für mich war es aber immer eine schöne Abwechslung und ich hatte viel Spaß, auch wenn es stressig war.
Letztendlich hängt es auch immer davon ab, was man daraus macht und wie viel Zeit man für sich einräumt. Bei mir lief vieles nebenher: Famulaturen planen, das Thema Doktorarbeit angehen und einen Nebenjob habe ich mir nun auch gesucht. Zusammenfassend: Deine Tage in der Klinik werden zwar nicht zwangsläufig entspannter, die Abwechslung und das Gefühl, nun wirklich "richtig" Medizin zu studieren, entschädigen dich aber für Einiges aus der Vorklinik!