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- Laura Trif
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- 18.09.2023
7 Dinge, die ich während meiner Chirurgie-Famulatur gelernt habe
Ihre erste Famulatur hat Laura in der Allgemein- und Viszeralchirurgie gemacht. Nach der ganzen Vorklinik-Theorie hatte sie so richtig Lust auf etwas Praktisches. Warum diese Zeit ein voller Erfolg war und Laura nun ein noch größerer Chirurgie-Fan geworden ist, berichtet sie hier.
Chirurgie fand ich schon immer richtig interessant. Deshalb habe ich meine erste Famulatur auch direkt in der Allgemein- und Viszeralchirurgie gemacht. Und ich muss sagen: Die Zeit war wirklich toll. Ich habe so viel gesehen und gelernt. Meine 7 größten Learnings aus dieser Famulatur möchte ich hier mit dir teilen.
1. Trau dich!
Auch, wenn man als Famulant*in noch nicht so viel Erfahrung hat: Trau dich, Dinge auszuprobieren! Denn praktische Fähigkeiten lernst du nur durch viel Üben. Wenn dir also jemand anbietet, selbst zu nähen oder Drainagen zu ziehen, dann nimm dieses Angebot auf jeden Fall an. Und falls du dir mal bei einer Tätigkeit unsicher bist, dann sag einfach Bescheid und lass es dir von den Ärztinnen und Ärzten zeigen. Das ist überhaupt nicht schlimm und ehrliche Kommunikation wird sehr geschätzt.
2. Vorstellen öffnet Türen
Dass du dich als Student*in jedem vorstellen solltest, ist bekannt. Doch ich möchte noch einmal betonen, wie wichtig es ist! Und zwar nicht nur bei den Ärztinnen und Ärzten, sondern auch beim Pflegepersonal auf Station und im OP. Denn dann hat man es einfach leichter, ist viel mehr Teil des Teams. Ich habe mich auch im OP wirklich wohl gefühlt, nach 3 Wochen wusste die OP-Pflege bereits meine Handschuhgröße. Also: Vorstellen ist das A und O!
3. Vorbereitung ist sinnvoll
Grundlegendes Wissen, besonders über die Anatomie und gängige OP-Techniken, ist auf jeden Fall sinnvoll. Denn damit zeigst du nicht nur Interesse, sondern auch, dass du vorbereitest bist. Dies ist bei Ärztinnen und Ärzten gerne gesehen und dann wird dir auch mehr zugetraut . Und scheue dich nicht, Fragen zu stellen! Niemand erwartet von dir, sämtliches anatomisches oder chirurgisches Wissen parat zu haben, gerade, wenn dies deine erste Famulatur ist. Fragen stellen zeigt ja auch Interesse!
4. Fleißig sein lohnt sich.
Es gibt nun mal die typischen Famulanten-Aufgaben. Dazu gehören Blutentnahmen, Drainagen ziehen, Botengänge usw. Aber es lohnt sich, diese Aufgaben zu übernehmen und die Ärztinnen und Ärzte bei ihrer Stationsarbeit zu entlasten. Denn das werden sie wahrnehmen und dir im Gegenzug interessante praktische Fähigkeiten zeigen oder dir im OP mehr Aufgaben überlassen. Aber falls das nicht der Fall sein sollte: Lass dich nicht ausbeuten! Schließlich bist du Student*in und somit zusätzliches Personal, das bei der Famulatur vor allem lernen sollte.
5. Gehe in den OP!
Auch, wenn du mal nicht als Assistenz eingeteilt bist. Zum einen, weil du bereits durch Zuschauen vieles lernst, besonders bei laparoskopischen OPs, zum Anderen zeigt auch das Interesse. Und es ist in meiner Famulatur nicht nur einmal vorgekommen, dass ich doch noch an den Tisch gerufen wurde, damit ich mehr sehe oder um mir bestimmte Sachen zu zeigen! Wann immer ich also nichts mehr auf Station zu tun hatte, habe ich im OP vorbeigeschaut.
6. Mal vom Tisch abtreten zu müssen, ist kein Weltuntergang.
Wirklich nicht. Auch mir ist es zwei Mal passiert, aufgrund von verschiedenen Umständen. Ich hatte danach teilweise ein schlechtes Gewissen, aber das musst du wirklich nicht. Die Ärzte haben gut reagiert, denn, dass einem mal unwohl im OP wird, ist einfach keine Seltenheit. Nach solch einer Situation hat mir besonders dieser Artikel geholfen.
7. Bock auf Chirurgie? Dann auf in die Famulatur!
Hast du Lust, dir ein chirurgisches Fachgebiet näher anzuschauen? Möchtest du OP-Luft schnuppern? Dann steht einer Chirurgie-Famulatur nichts im Weg! Ich war gerade fertig mit dem 1. Klinischen Semester, hatte wenig Erfahrung in praktischen Fähigkeiten, geschweige denn groß Ahnung von Chirurgie. Deshalb hatte ich vor dieser Famulatur doch ein wenig Respekt. Aber es stellte sich heraus, dass diese Famulatur genau die richtige Entscheidung war! Ich habe vieles gelernt, auch sehr viele praktische Fähigkeiten. Meine Faszination für die Chirurgie ist nur größer geworden, sodass ich mir dieses Fachgebiet für später durchaus gut vorstellen kann.