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  • Laura Trif
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  • 21.02.2022

So machst du das Beste aus dem Präpkurs

Der Präpkurs ist DER Kurs in der Vorklinik und für viele Medizinstudierende ein Highlight. In Tübingen hast du den Präpkurs im Wintersemester, also entweder im 2. oder 3. Semester. Knapp zwei Monate lang wird sich fast alles um die Anatomie drehen und mit zahlreichen mündlichen und schriftlichen Testaten wird dir diese Zeit nicht leicht gemacht. Laura erklärt, wie du trotzdem das Beste draus machst.

 

 

Auf den Präparierkurs habe ich mich durchaus gefreut, war es doch für mich tatsächlich das erste Mal, dass ich regelmäßig Präsenzveranstaltungen in der Uni besuchen konnte. Es ist auch einfach faszinierend, die Anatomie an einem echten Menschen zu lernen und begreifen. Dennoch hatte ich Respekt vor dieser Zeit, besonders vor den Prüfungen. Drei mündliche Testate im Abstand von drei Wochen und dann auch noch am Präparat! Außerdem eine Klausur zu Semesterbeginn und am Ende des Kurses. Alle drei Wochen wartet ein neuer Präparierungsabschnitt: Bewegungsapparat, Situs und zum Schluss Kopf/Hals. Die Menge an Lernstoff scheint so unmenschlich, dass einem wirklich Angst und Bange werden kann. 

Trotzdem ist diese Zeit wirklich wertvoll. Auch wenn es unheimlich viel Lernstoff ist, bekommst du das irgendwie hin und gewöhnst dich an das Lerntempo. Du entwickelst auch immer mehr ein Gespür dafür, wie du Strukturen am Präparat aufsuchen kannst. Und dann begreifst du plätzlich die großen Zusammenhänge, alles wird klarer und nachvollziehbar. Auf solche Lernerfolge kannst du wirklich stolz sein und dich auch dafür belohnen. Was bei Studierenden am meisten Kopfzerbrechen verursacht, sind die mündlichen Testate am Präparat. Lass dich nicht zu sehr davon stressen! Mach dir bewusst: Keiner der Prüfer will dir etwas Schlechtes. Die Prüfungen sind machbar und es gibt auch Altprotokolle, die Gold wert sind. Baue sie unbedingt in deine Vorbereitung mit ein.

Und selbst, wenn es mal doch nicht reichen sollte: Du kannst die Prüfung wirklich schnell, meist nur wenige Tage danach, unkompliziert nachholen. Natürlich ist man davor angespannt, aber es lohnt sich nicht, dass die Angst vor dem Nichtbestehen eines Testats dir den Spaß am Präparierkurs nimmt. Mal abgesehen davon lernst du vielleicht Freunde fürs Leben kennen, denn den Kurs musst du nicht alleine meistern. Meine Tischgruppe war super und so konnte ich, das erste Mal dank Corona, Leute kennen lernen. So eine intensive Zeit schweißt natürlich zusammen. Man unterstützt sich gegenseitig, lernt gemeinsam, feiert nach einer bestandenen Prüfung - erst im Präpkurs kam bei mir so richtig das Gefühl von Studentenleben auf.

Nicht zuletzt solltest du dir wirklich immer und immer wieder bewusst machen: Es ist ein Privileg, an echten Menschen zu lernen. Dass Menschen ihre Körper für die Wissenschaft spenden und wir als Studierende an ihnen lernen dürfen, ist absolut nicht selbstverständlich. Auch wenn es sich um eine stressige und intensive Zeit handelt, halte dir vor Augen, dass das hier ein ganz besonderer Kurs ist. Einer, der sich in dieser Form auch nicht mehr wiederholt und an den du dich trotz der ganzen Prüfungen immer wieder gerne zurückerinnern wirst.

Versuche also, die Zeit aufzusaugen, feiere dich für deine (Lern-)Erfolge, löse dich ein wenig von der Prüfungsangst und vergiss nicht, dass du auch noch ein Leben neben dem Studium hast. Viel Spaß und Erfolg beim Präparierkurs!
 

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