Das zweite Semester an der Uni Ulm – Mikroskopieren, zeichnen, lernen!

Ein weiteres Semester ist geschafft. In diesem Rückblick erzählt dir Friederike viel Wissenswertes rund um die Fächer, Klausuren und Herausforderungen im zweiten Semester.

Das zweite Semester an der Uni Ulm dreht sich hauptsächlich um die Fächer Histologie, Physiologie und medizinische Psychologie und Soziologie. Außerdem findet das Biochemie Praktikum und die erste Biochemie Teilklausur statt. Insgesamt geht das Sommersemester sehr viel schneller vorbei als das Wintersemester. Nicht nur, weil es weniger Wochen sind, sondern auch, weil der Sommer in Ulm dazu einlädt, viel Zeit mit Freunden an der Donau zu verbringen.

Bevor das zweite Semester beginnt, wird der Histologiekurs gewählt. Der Histologiekurs findet zweimal wöchentlich statt und ist auf 4 Kurse mit jeweils 90 Studierenden aufgeteilt. Je nach Kursgruppe findet der Kurs entweder montags und donnerstags oder dienstags und freitags statt. Die Codegruppe, die bereits für das erste Semester gewählt wurde, bleibt erhalten.

Wie ich dir im Rückblick für das erste Semester bereits erklärt habe, bedeutet das, dass alle Studierenden, die im ersten Semester EKM hatten, im zweiten Semester das Seminar zu medizinischer Psychologie und Soziologie besuchen und umgekehrt. Ich selbst war im ersten Semester in EKM, deshalb werde ich hier nur auf das Seminar Psychologie eingehen.

Damit du einen besseren Überblick über das zweite Semester bekommst, hier eine Liste mit allen Fächern:

-    Anatomie B - Histologie
-    Mikroskopische Anatomie Kurs – Histologiekurs
-    Histologie Seminar
-    Neurophysiologie
-    Medizinische Psychologie und Soziologie – kurz med. Psych/Soz
-    Seminar zu med. Psych/Soz
-    Projektwoche zu med. Psych/Soz am Semesterende
-    Biochemie Module

Im Vergleich zum ersten Semester sind es deutlich weniger Fächer. Die klassischen schulischen Fächer - Physik, Chemie und Biologie - sind bereits abgeschlossen. Mir hat das zweite Semester allein deswegen viel besser gefallen als das erste. Weniger Fächer heißt hier aber nicht weniger Aufwand. Im Gegenteil, sowohl Histologie als auch Physiologie sind das ganze Semester über sehr lernintensive Fächer und es sollte viel vor- und nachgearbeitet werden.

Kommen wir nun zu den Details der einzelnen Fächer:

Das Fach, das über das Semester hinweg dominiert, ist definitiv Histologie, kurz Histo. Dazu gehören die Vorlesung Anatomie B, der Mikroskopier Kurs, ein Seminar und drei Teilklausuren. Das Besondere dabei in Ulm, was auch gerne von den Dozenten betont wird, sind die zahlreichen Zusatzangebote und die umfangreiche Betreuung über das gesamte Semester hinweg. Zu jedem Mikroskopiertag stehen Erklärvideos zur Verfügung, es gibt einen freiwilligen Onlinekurs und eine Plattform, auf der nicht nur die Kurspräparate zur Verfügung stehen, sondern auch viele weitere Präparate und Möglichkeiten, um den eigenen Wissensstand zu testen.

Im Mikroskopierkurs selbst wirst du außerdem von deinem/deiner sogenannten Tischtutor*in betreut. Es handelt sich dabei um Studierende aus höheren Semestern, die auch außerhalb des Kurses immer für Fragen bereitstehen. An jedem Mikroskopiertisch sitzen ca. 15 Studierende, davon ist jeder mit einem eigenem Mikroskop und Präparaterkasten ausgestattet. Du kannst so im Histokurs alle Vorlesungsinhalte im eigenen Mikroskop nachvollziehen und vertiefen. Das Histoseminar dient neben Vorlesung und Kurs zusätzlich zur weiteren Vertiefung. Im Seminar muss außerdem, wie bereits im Seminar Anatomie A aus dem ersten Semester, ein Referat gehalten werden. 

Um Histologie abzuschließen, werden drei Klausuren geschrieben. Die erste findet schon einige Wochen nach Semesterbeginn statt und ist eine klassische Multiple Choice (MC) Klausur. Teilklausur zwei und drei finden gegen Ende des Semesters statt. Die zweite Klausur ist allerdings keine MC-Klausur wie die dritte, sondern eine praktische Prüfung. In dieser Prüfung bekommst du zwei unbekannte Präparate vorgelegt, die du im besten Fall erkennen und stichpunktartig Fragen beantworten solltest. Außerdem musst du zu einem der beiden Präparate eine Zeichnung anfertigen und beschriften. Aber keine Sorge, es wird alles vorher im Kurs ausführlich geübt und mit den Zusatzangeboten ist auch diese Herausforderung zu schaffen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es am Ende nicht so schlimm ist, wie es am Anfang wirkt. 

Neu in diesem Semester ist Neurophysiologie. Die Vorlesung findet mehrmals wöchentlich über das gesamte Semester statt und endet dann mit einer MC-Klausur. Absolute Empfehlung an dich: Versuche, schon während dem Semester durchgehend die Vorlesungen nachzuarbeiten. Das geht leider häufig unter, da die meisten Studierenden mit Histologie beschäftigt sind. Aber glaub mir: Erledige es gleich, sonst hast du in der Klausurenphase nur unnötig viel Stress. Außerdem benötigst du das Wissen für das darauffolgende Semester im Praktikum wieder.

Auch zur medizinischen Psychologie und Soziologie findet im zweiten Semester eine Vorlesung statt. Außerdem hatte ich, aufgrund meines Codes, das begleitende Seminar, welches einmal wöchentlich stattfindet. Dort wird viel debattiert und Vorlesungswissen vertieft. Außerdem wirst du auch in diesem Seminar ein Referat halten. 
Zum Ende des Semesters findet eine zweiwöchige Projektwoche statt. Unter anderem wartet dort eine Projektarbeit mit Hypothese, Fragebogen, Auswertung und Posterpräsentation auf dich, die du gemeinsam mit deiner Projektgruppe ausarbeitest.

Die Vorlesung Biochemie 1, die bereits im ersten Semester stattfand, wird im zweiten Semester von 4 Praktikumsterminen ergänzt. Die Klausur findet ebenfalls im zweiten Semester statt. Tipp von mir: Bereite dich schon in den Semesterferien auf die Klausur vor, denn das Semester ist aufwändig genug.

Fazit

Rundum war das zweite Semester an der Uni Ulm sehr spannend, da viele neue Fächer dazugekommen sind, aber gleichzeitig auch sehr lernintensiv. Ich konnte dadurch meine Lernstrategie verbessern und auch neue Lernmethoden ausprobieren.