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- Martin Angerer
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- 11.03.2020
Warum es sich lohnt, in Wien Medizin zu studieren
Ein Studium in Österreich ist unter deutschen Abiturienten längst kein Geheimtipp mehr. Ich möchte dir zeigen, wieso sich ein Medizinstudium in Wien lohnt.
Tausende Abiturienten zieht es Jahr für Jahr zum Studium nach Österreich. So kommen etwa in Salzburg und Innsbruck auf einen österreichischen Studienanfänger rund fünf deutsche. Dennoch übt Wien als Bundeshauptstadt und internationale Metropole die größte Anziehungskraft auf (nicht nur) junge Menschen aus dem In- und Ausland aus. Zu Recht, wie sich regelmäßig in weltweiten Umfragen bestätigt: Wien wurde 2018 von der Beratungsagentur Mercer zum neunten Mal in Folge zur lebenswertesten (!) Stadt der Welt gekürt. Damit steht Wien seit 2009 durchgehend an der Spitze dieses Rankings.
Die Studie vergleicht 231 internationale Großstädte anhand von 39 Kriterien, zu denen u.a. politische, soziale, wirtschaftliche sowie Umweltfaktoren zählen. Mit Zürich (Rang 2) und München (Rang 4) befinden sich zwei weitere europäische Städte unter den Top Fünf. Vervollständigt wird die Spitzengruppe von Auckland (Rang 3) und Vancouver (Rang 5). Weltweites Schlusslicht ist übrigens Bagdad.
Für die Wertung werden in erster Linie unabhängige Daten von örtlichen und staatlichen Behörden oder Institutionen wie der UNO aufbereitet. Darüber hinaus werden auch Expats, also Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die vorübergehend für mehrere Jahre im Ausland arbeiten, befragt. Die Befragten schätzen an Wien insbesondere Qualitäten, die allen Wienern gleichermaßen zugutekommen: So erreichte die Donaumetropole in den Teilbereichen Wasserqualität, Krankenversorgung, Kanal, öffentlicher Verkehr und Schulen die Höchstpunktezahl.
Doch auch die studienbezogenen Vorteile für Deutsche Abiturienten liegen auf der Hand:
• Kein NC: Österreich bietet jenen Deutschen Asyl, die vor dem Numerus Clausus geflüchtet sind. Beliebte Studiengänge, wie Medizin oder Psychologie, wurden mittlerweile mit Quoten für ausländische Studierende bedacht.
• Keine Studiengebühren: Aktuell müssen EU-Bürger keine Studiengebühren bezahlen, Langzeitstudenten allerdings schon.
• Geographische Nähe: Vor allem für bayerische Abiturienten ist Österreich nur einen Katzensprung entfernt.
• Deutsche Sprache: Amtssprache in Österreich ist bekanntlich Deutsch, auch die Vorlesungen werden in der Landessprache abgehalten. Es gibt nur wenige Ausnahmen und englischsprachige Studiengänge. Vor allem letzteres ist (nicht zuletzt an der MedUni Wien!) auch als Kritikpunkt anzuführen.
• Vergleichbares Studium: Dank dem Bologna-Prozess sind Bachelor- und Masterstudiengänge in Aufbau und Dauer mit deutschen vergleichbar.
Medizin studieren in Wien
1365 als Medizinische Fakultät der Universität Wien gegründet, ist die heutige MedUni Wien eine der größten, renommiertesten und traditionsreichsten medizinischen Ausbildungs- und Forschungsstätten Europas. Mit rund 8.000 Studierenden ist sie die größte medizinische Ausbildungsstätte im gesamten deutschsprachigen Raum. 27 Universitätskliniken, drei klinische Institute, 12 medizin-theoretische Zentren, 5.400 MitarbeiterInnen und zahlreiche hochspezialisierte Laboratorien machen sie außerdem zu einer der bedeutendsten biomedizinischen Spitzenforschungsinstitutionen Europas. Im Wiener Allgemeinen Krankenhaus, Universitätsklinikum der Stadt Wien und größtes Krankenhaus Österreichs, wurden 2016 mehr als 110.000 PatientInnen stationär behandelt, 550.970 ambulante Fälle abgewickelt und 55.431 Operationen durchgeführt.
Leben in Wien
In der Hauptstadt Österreichs Wien leben über 1,8 Millionen Menschen. Sie ist Kulturstadt und ehemalige Kaiserstadt. Heute ist Wien eine internationale, lebendige Metropole, reich an Kultur und Vergangenheit, belebt von jungen Menschen und interessanten Szenen. Die Theater, Museen, Opernhäuser, das weltberühmte Wiener Kaffeehaus und der Heurige machen einen großen Teil des „Wiener Charmes“ aus. Wien ist Sitz vieler internationaler Organisationen und Unternehmen und wichtige wirtschaftliche Drehscheibe.
Die Kosten für das Leben in Wien fallen im Vergleich zu Städten wie London, Paris oder New York eher geringer aus. Zusätzlich zu den Kosten für Wohnen musst du mit ca. 300 Euro pro Monat an Lebenshaltungskosten rechnen. Lebensmittel und Restaurants sind eher teuer, es gibt aber auch preisgünstigere Alternativen, nicht nur in der Mensa.
Das österreichische Gesundheitssystem ist sehr gut. Studierende sind im Fall eines Schadens oder Unfalls im Zusammenhang mit dem Studium automatisch über die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) versichert. Für private Krankheitsfälle ist es wichtig, eine europäische Krankenversicherungskarte mitzuhaben.
Mit dem im weltweiten Vergleich hervorragend ausgebauten Netz der öffentlichen Verkehrsmittel bewegst du dich rasch, unkompliziert und umweltfreundlich durch die Stadt. Studierende können ein Semesterticket bereits um 75 Euro (mit Hauptwohnsitz in Wien, ansonsten 150 Euro) erstehen. Damit können U-Bahn, Bus, Straßenbahn und Nighlines (ideal zu später Stunde) im gesamten Stadtgebiet unbegrenzt genutzt werden.
Ansonsten kommen Studierende in Wien in den Genuss sämtlicher Vorzüge einer modernen westlichen Großstadt. Ob das umfangreiche Angebot an kulturellen, geschichtsträchtigen oder architektonisch bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten, die vielfältig lebendige Club-, Bar- und Pubszene oder ein umfangreiches Angebot an preiswerten sportlichen Betätigungsmöglichkeiten am Universitäts-Sportinstitut (USI): Wien hält für viele Geschmäcker das richtige parat.
An dieser Stelle möchte ich auch auf die anderen medizinischen Universitäten der Alpenrepublik verweisen: So werden sich etwa sportbegeisterte Naturliebhaber in Innsbruck pudelwohl fühlen. Die Linzer Medizinfakultät wird soeben neu aufgebaut und winkt mit modernen Studienplänen, frischen Strukturen und neuen Gebäuden. Graz lockt indes mit seinem südlichen Klima, der überschaubaren Größe und der höchsten Studierenendichte aller österreichischen Städte in die Steiermark.
Nützliche Links:
www.1000things.at/vienna
www.studieren.at
www.medizinstudieren.at