- Umfrage
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- Via medici
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- 15.01.2014
Glaubst du an alternative Heilmethoden?
Foto: Corbis
Das Ergebnis unserer Umfrage 1.14:
Homöopathische Kügelchen gegen Migräne, Bachblüten gegen Stress, Akupunktur, wenn der Rücken schmerzt ... Naturheilkundliche bzw. komplementäre Heilverfahren boomen in Deutschland. Manche sehen sie nur als Ergänzung zur Schulmedizin. Andere gehen noch einen Schritt weiter und betrachten die alternative Medizin als der Schulmedizin überlegen, da ihnen diese zu „seelenlos“ ist. Gibt es dafür gute Gründe? Oder ist Komplementärmedizin nur pseudowissenschaftlicher Humbug? Was ist deine Meinung dazu? Glaubst du an die Heilkraft alternativer Heilmethoden jenseits des Plazeboeffekts?
Eure Meinung:
Die Kommentare der Via medici Online User:
- Es ist keine Glaubensfrage. Viele Dinge in unserem Leben sind nicht mit gängigen wissenschaftlichen Methoden zu erfassen. Das Leben wäre sehr arm, wenn nur wissenschaftliche Nachweise zählten. Das ist gerade für Mediziner bzw. einen wirklich guten Arzt ein entscheidender Ansatz.
- Ja, ich glaube, dass in alternativen Heilmethoden möglicherweise neben dem Placeboeffekt noch eine Heilkraft steckt. Die Möglichkeit von vornherein zu verneinen, ist meiner Meinung nach genauso "pseudowissenschaftlicher Humbug". Der menschliche Körper ist so komplex, dass es der Wissenschaft vermutlich noch sehr lange nicht möglich sein wird, jeden Effekt zu entschlüsseln. Nichtsdestotrotz werde ich, wenn ich in ein paar Jahren Arzt sein werde, homöopathische Globuli etc. nur aufgrund des Placeboeffektes empfehlen - und auch nur Patienten, die sich den teuren Spaß leisten können
- Schüßlersalzen schenke ich z.B. absolut keinen Glauben, aber nachdem ich zufällig mal Bachblüten geschenkt bekam, um selbst wieder "runterzukommen", war ich zunächst sehr skeptisch, aber von der Wirkung erstaunlich überrascht. Dennoch glaube ich, dass nicht alles bei jedem gleich oder manchmal überhaupt wirkt.
- Ich denke eher, dass die Zuwendung zum Patienten und das intensive Zuhören die Ursprünge dieser Heilmethoden sind - das fehlt in der Schulmedizin! Deswegen denke ich, dass diese Heilansätze der Schulmedizin noch etwas beibringen könnten, diese aber niemals ersetzen.
- Ich habe oft die zuverlässige Wirkung von Homöopathie bei mir selber und bei Bekannten und Verwandten erleben dürfen und bin dankbar dafür, das es solche Möglichkeit gibt.
- Wer nicht vorhandene Meridiane voraussetzt, wer auf ein astrologisch verbrämtes Rezept zurückgreift, das es seit 200 Jahren nicht schafft, einen Beweis seiner Wirksamkeit zu begründen, sollte nicht Arzt sein dürfen. Glaube gehört in die Kirche, Wissen an die Uni.
- Ich bin auch der Meinung, dass komplementäre Heilmethoden eine gute und wichtige Ergänzung zur Schulmedizin darstellen. Und dass es KEINE Pseudowissenschaft ist, die nur durch den Plazeboeffekt Erfolge erzielt, steht für mich außer Frage. Wie sonst sollte man erklären, dass bereits Säuglinge so gut auf z.B. Homöopathie ansprechen?
- "Wer heilt, hat recht" sagt der Volksmund. Homöopathie war für mich lange ein Dunkelfeld, ich war skeptisch, bis ich nicht nach erfolgloser Steroidtherapie bei der atopischen Dermatitis meiner Tochter eine Homöopathin zu rate zog und über die Wirkung staunte. Letztlich mag auch die intensivere Zuwendung des Alternativtherapeuten im Sinne des Placebo Effekts sein Teil dazutun. Das ist doch ein Signal an ALLE Therapeuten vor allem in der etablierten Medizin, der Zuwendung und dem Gespräch (ggf. auch der Berührung) mehr zuzutrauen.
- Homöopathie ist nur ein Weg den Plazeboeffekt "professionell" zu nutzen - ganz nette Idee, aber wenns nicht reicht, sollte man doch bitte lieber zum Schulmediziner gehen ...
- Alternative Heilmethoden sind meiner Meinung nach eine gute Ergänzung zur Schulmedizin und gehen auch über den Plazeboeffekt hinaus. Alternative Heilpraktiker müssen ihre Grenzen wissen und wir (zukünftigen) Schulmediziner sollten offener ihnen Gegenüber sein.
- Ich denke alternative Heilmethoden können die klinische "Schulmedizin" wirkungsvoll ergänzen und somit das Gesamtpacket abrunden. Der Mensch sollte immer als Ganzes betrachtet werden und dies kommt in der Schulmedizin oftmals leider viel zu kurz. Daher kann es sinnvoll sein die Therapie durch alternative Verfahren zu ergänzen und dadurch das (Seelen)Gleichgewicht wiederherzustellen. Natürlich sollte man wissen, wo die Grenzen der alternativen Medizin liegen. Dennoch denke ich, dass es sie nicht umsonst schon jahrelang gibt und dass sie auch oft sehr erfolgreich angewendet wird. Als Mediziner darf man niemals vergessen, wie wirksam ein ausbalanciertes Inneres die Heilung beschleunigen kann.
- Es gibt weder Schul- noch Alternativmedizin und schon gar keine Naturheilkunde. Alles was hilft ist Medizin, unabhängig davon, ob wir wissen wie es wirkt. Dazu gehören Betablocker aber auch Akupunktur, aber nicht die Homöopathie. Die Unterscheidung in verschiedene "Medizinen" ist nur Marketing und Diffamierung. Man sollte nicht vergessen, auch Botox ist "natürlich".
- Im Prinzip halte ich von alternativen Heilmethoden nichts. Jedoch darf man hier nicht alles über einen Kamm scheren. Auch wenn Naturheilverfahren und Homöopathie gerne in einen Topf gesteckt werden, sind sie doch zwei grundsätzlich verschiedene Dinge. Denn Naturheilverfahren nutzt auch die Medizin. Schließlich kommen einige der wichtigsten Medikamente und gar Gifte aus der Natur selbst. Und Dinge wie die Kräuterheilkunde wussten die "Hexen" im Mittelalter schon zu verwenden. So ist es wichtig zu differenzieren. Bachblüten, Homöopathie, anthroposophische Medizin, TCM etc. sind sehr fragwürdige Methoden. Naturheilkunde aber eben nicht! Auch Teilaspekte dieser Heilverfahren, wie Akupunktur zum Beispiel, haben Effekte. Das Ganze ist mit Vorsicht zu genießen und es sollte besser kommuniziert werden, was wirklich hilft, worin die Wirkungen bestehen und vor allem, was die Unterschiede sind und welche Ursprünge die verschiedenen Heilmethoden haben.
- Die Alternativmedizin ist wirksam über den Placeboeffekt hinaus! Sie reduziert den Menschen nicht auf ein mechanistisches Konstrukt, wie es die Wissenschaft tut, sondern sieht ihn ganzheitlich, mit objektiven und subjektiven Wesenszügen. Dass subjektive Erfahrungen im bestehenden wissenschaftlichen Paradigma nicht berücksichtigt werden, ist der Grund für den schwer zu erbringenden Nachweis der Effektivität der alternativen Heilverfahren in wissenschaftlichen Studien. Die bestehenden Verfahren der Wissenschaft erfassen Subjektives nicht. Jedoch ist es im ganzheitlichen Wesen des Menschen, daher auch im Subjektiven, dass viele Krankheiten entstehen und Heilungsvorgänge stattfinden. Auch ist der Plazeboeffekt selbst noch zu wenig erforscht, denn auch darin liegt Potenzial zur Heilung.
- Allgemeines Unwohlsein, Muskelverspannungen und ähnliches lassen sich bestimmt mit alternativen Methoden lindern. Schwere Erkrankungen wie Krebs oder Infektionskrankheiten sicher nicht.
- Wie nennt man alternative Medizin die wirkt? Medizin.