- Umfrage
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- Via medici
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- 09.05.2008
Was bringen Lerngruppen?
Die Ergebnisse der Miniumfrage aus Via medici 2.08
Für viele Studenten ist ihre Lerngruppe eine eingeschworene Gemeinschaft, ohne die sie die Tiefpunkte auf dem Weg zu den diversen Examina niemals überwinden würden. Andere meinen, dass die Gruppe Ihnen das Genick gebrochen hat. Am heimischen Schreibtisch hätten sie sich die Fakten fürs Physikum wesentlich schneller und kompakter "reinpfeifen" können.
Wir fragten:
Glauben Sie, dass man sich deutlich erfolgreicher auf eine Prüfung vorbereiten kann, wenn man regelmäßig in einer Lerngruppe lernt?
Ihre Meinung:
Von 137 Teilnehmern sagen 84 ja, man kann deutlich erfolgreicher auf eine Prüfung vorbereiten, wenn man regelmäßig in einer Lerngruppe lernt. 40 Teilnehmer hingegen lernen nicht gerne in der Lerngruppe, 13 Teilnehmer enthielten sich der Stimmte.
Kommentare einzelner Teilnehmer:
Ja:
- Es ist nicht unbedingt erforderlich, sich das ganze Semester häufig zu treffen, aber doch in regelmäßigen Abständen, besonders, wenn es nicht mehr so lange bis zur anstehenden Prüfung dauert.
- Die Mischung machts. Harte Fakten zu Hause lernen, dann sich gegenseitig die Dinge nochmal erklären. Dann bleibt es auch sitzen...
- Das Lernen in einer Lerngruppe kann nun nur dann zum Erfolg führen, wenn sich alle Teilnehmer an vorher vereinbarte Regeln halten. Darunter ist u.a. zu verstehen, dass man pünktlich zu den Terminen kommt und sein eigenes Thema auch vorbereitet hat.
- Ich halte Lerngruppen für das Effektivste überhaupt. Aber man muss erstmal jemanden finden, mit dem man selber lernen möchte bzw. der mit einem lernen möchte. Gerade in Zeit der Mega-Egomanen an der Uni (die in der Medizin vielleicht 90% ausmachen) wird es immer schwieriger, Lerngruppen zu bilden bzw. Leute zu finden, die mit einem lernen möchten - jeder denkt halt nur: JEDER gegen JEDEN und hauptsache ICH ICH ICH - da haben Lerngruppen keinen Platz, auch wenn es noch so effektiv ist! Leider wird zudem dieses Verhalten von den Universitäten auch noch sehr stark gefördert.
- In einer Lerngruppe kann man mies abgefragt werden - so wie es in einer Prüfung eben immer wieder vorkommt.
- Sowohl "Lernexperten" als auch Professoren empfehlen Lerngruppen. Am besten nicht mehr als vier Leute. Aber: Lerngruppe nur ergänzend zum heimischen Lernen.
- Bei dem Berg an Stoff kommt die soziale Komponente nicht ganz zum Erliegen.
- Wir haben seit 2 Jahren eine Lerngruppe von vier Leuten und uns ist allen schon aufgefallen, dass man während einer Prüfung immer wieder eine Eingebung hat, weil man sich daran erinnert, dass es einer von uns in der Lerngruppe erklärt hat. Finde es also sehr sinnvoll, besonders, weil jeder ein anderen Zugang zum Stoff hat und eine andere Lernstrategie benutzt.
Nein:
- Ich hab die Erfahrung gemacht, dass dort geballtes Halbwissen aufeinander trifft und man sich nur gegenseitig verwirrt und nervös macht.
- Man ist oft abgelenkt und man muss sich vor jedem Treffen absprechen, welchen Stoff man vorlernt, was mir die Individualität nimmt, das zu lernen, wozu ich gerade am meisten Lust habe und gerade am leichtesten lernen kann. Meiner Meinung nach profitieren nur Schwache und Unmotivierte von einer Lerngruppe.
- Ich halte nichts von Lerngruppen, da es immer Leute gibt, die Unsinniges auswendig lernen und dann gezielt die anderen Gruppenmitglieder danach fragen, die natürlich dieses Spezialwissen nicht gelernt haben. Die Person tut dies, um sich vor der Gruppe zu profilieren und verunsichert die anderen Gruppenmitglieder damit.
- Gruppenlernen bietet für mich zu viel Ablenkung, da man im Gespräch doch sehr schnell vom Thema abdriftet. Außerdem müssen dafür alle auf dem selben Leistungsstand sein, ansonsten kann es schnell passieren, dass die einen überfordert sind durch die Schnelligkeit oder andere gelangweilt, weil es einer immer noch nicht kapiert hat.
- Lerngruppen machen Spaß und bauen wieder auf, bringen aber fürs eigentliche Lernen nichts.
- Habe vor kurzem das Hammerexamen gemacht, wir haben uns einmal kurz vor der Mündlichen zur Diskussion und zum Klären letzter offener Fragen getroffen, das hat völlig gereicht.