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  • Ines Elsenhans
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  • 03.04.2017

Masterplan Medizinstudium 2020

Deutschland braucht mehr Allgemeinmediziner. Der Masterplan dazu wurde jetzt von den Gesundheits- und Kultusministern von Bund und Ländern beschlossen. Was ändert sich für die neue Medizinstudierendengeneration?

 

Laut dem Masterplan Medizinstudium 2020 soll das Medizinstudium grundlegen reformiert werden. Hier die Punkte zur Reform, die bereits bekannt sind:

 

Zulassung zum Medizinstudium

Neben der Abiturnote sollen zukünftig auch z.B. Praktika oder Ausbildungen in anderen medizinischen Berufen als Zulassungskriterien dienen. Stärker gewichtet werden „soziale, kommunikative Kompetenzen und eine besondere Motivation für das Medizinstudium“. Wie sich dies messen lässt, muss allerdings noch geprüft werden.

Mehr Studienplätze, um den Medizinermangel zu beheben, wird es jedoch in Zukunft auch nicht geben.

 

Praktisches Jahr (PJ)

Das PJ soll von drei auf vier Quartalen umgestellt werden. Wie bisher sind die Fächer Innere Medizin und Chirurgie verpflichtend, dazu soll nun mindestens ein Wahlfach im ambulanten vertragsärztlichen Bereich abgeleistet werden.

 

Stärkung der Allgemeinmedizin

Die Hochschulen sollen Lehrstühle für die Allgemeinmedizin einrichten, außerdem wird die Allgemeinmedizin Prüfungsfach und das PJ soll ein allgemeinmedizinisches Quartal beinhalten.

Angedacht ist auch eine Landarztquote in der Verantwortung der Länder. Sie können dann bis zu zehn Prozent der Medizinstudienplätze vorab an bestimmte Bewerber vergeben – mit der Bedingung, nach dem Studium eine fachärztliche Weiterbildung in der Allgemeinmedizin zu machen und sich danach zu verpflichten, in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten beziehungsweise durch Unterversorgung bedrohten ländlichen Regionen tätig zu sein. Bisher ist nur vom Land Bayern bekannt, dass es dort eine Landarztquote geben soll.

 

Mehr Praxisnähe

Das Medizinstudium soll praxisnaher werden und die "kommunikativen Kompetenzen" der Ärzteschaft fördern. Zum Beispiel sollen Studierende frühzeitig mit Patienten in Kontakt kommen. Ein besonderer Schwerpunkt soll in der ärztlichen Gesprächsführung liegen.

 

Wann werden die Maßnahmen umgesetzt?

In den kommenden 12 Monaten wird erstmal geprüft, wie die Finanzierung des Masterplans aussehen soll. Es wird also noch eine Weile dauern, bis alle Maßnahmenpakete umgesetzt werden.

Was jedoch feststeht, ist die Förderung von Forschungsprojekten zur Allgemeinmedizin im Rahmen von 20 Millionen Euro. Dadurch soll eine stabile Infrastruktur für die allgemeinmedizinische Forschung in Deutschland geschaffen werden. Zudem werden mit drei Millionen Euro Studien gefördert, die "kompetenzbezogene Auswahlverfahren" im Medizinstudium ermitteln.

 

Kritik von der bvmd

Die bvmd freut sich über eine praxisnähere Gestaltung des Medizinstudiums. Gleichzeitig kritisiert sie die Quartalisierung des PJs, da sich ihrer Meinung nach der Ärztemangel auf dem Land dadurch nicht beheben lassen wird.

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