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  • Beyza Saritas
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  • 22.03.2019

So bereitest du dich perfekt aufs Abi vor

Zwölf Jahre Schulzeit – von der Grundschule über die weiterführende Schule, bis hin zum Abitur. Der Weg bis zur Allgemeinen Hochschulreife ist lang, für einige Schüler auch beschwerlich. Wie du dich am besten auf die Abschlussprüfungen vorbereitest und welche Materialien du dafür nutzen kannst, erklärt dir Lokalredakteurin Beyza.

© istockphoto/Eric Hood

Wer Medizin oder ein anderes Fach an einer Universität studieren möchte, muss das Abitur machen, also die allgemeine Hochschulreife erwerben. Mit Beginn der fünften Klasse fangen Lehrer bereits an, ehrfürchtig von dieser großen Abschlussprüfung zu erzählen. Dabei wissen viele Schüler eigentlich gar nicht so richtig, was es mit dem Abitur auf sich hat, bevor die Lage wirklich ernst wird. Und wenn man dann endlich weiß, welchen Stellenwert die Prüfung hat, dann ist es oft schon zu spät, um noch genügend Punkte für den benötigten Schnitt zu sammeln.

In Nordrhein-Westfalen beläuft sich die maximale Punktzahl für das Abitur auf 900 Punkte. Diese setzen sich aus jeweils 600 Punkten für die erste Qualifikationsphase (die letzten beiden Jahre, falls du das G8-Abitur machst) und 300 Punkten für die Abiturprüfung, also die zweite Qualifikationsphase, zusammen. Du hast vor, Medizin zu studieren? Dann solltest du bereits in der ersten Qualifikationsphase ordentlich Gas geben, denn wenn du hier nicht bereits viele Punkte sammelst, wird es schwer, den benötigten Schnitt zu erreichen, um direkt nach dem Abi im Medizinstudium durchzustarten. Um in der ersten Qualifikationsphase genug Punkte zu sammeln zu, rate ich dir, diese Tipps für ein gutes Abitur zu befolgen.

Um auch in der zweiten Qualifikationsphase zu glänzen, musst du anders vorgehen. Im Vergleich zu den Klausuren aus der Oberstufe ist die Stoffmenge nämlich viel größer, deine Zeit – je nachdem, wie früh du anfängst – sehr gering. In diesem Artikel möchte ich die Fragen beantworten, die vermutlich jeden Abiturienten in den letzten Monaten vor der Abiturprüfung umtreiben.

Wie früh sollte man mit dem Lernen anfangen?

Ich habe vier Monate vorher, in den Winterferien vor meinem Abiturjahr, angefangen, mir Zusammenfassungen zu erstellen. Ende März hatte ich dann meine fertigen Zusammenfassungen für jedes Abiturfach (bei mir der Englisch- und Deutsch-Leistungskurs, sowie der Mathematik- und Philosophie-Grundkurs). So blieb mir noch ein Monat Zeit, mir das Wissen aktiv durch das Lernen der Inhalte anzueignen. Und trotzdem: Man kann nicht pauschalisieren, wann man anfangen sollte, für das Abitur zu lernen. Es gibt Leute, die lange brauchen, um sich Wissen anzueignen, aber auch solche, denen das schneller gelingt. 

Wenn du wie ich auf der sicheren Seite stehen, ohne Stress lernen und genügend Zeit zum Wiederholen haben willst, solltest du ca. drei bis vier Monate vorher mit der Abiturvorbereitung anfangen. Besonders in Fächern wie Englisch bringt eine kurzfristige Abiturvorbereitung wenig. Der Stoff, den du für dieses Fach beherrschen musst, ist relativ überschaubar. Da aber der sprachliche Anteil bei der Benotung überwiegt, und man ja bekanntlich kein Englisch-Profi in drei Wochen werden kann, solltest du bereits in der Oberstufe anfangen, durch Lesen englischer Bücher oder das Schauen englischer Filme deinen Wortschatz zu verbessern.

Womit lernt man am besten?

Zusammenfassungen sind kein Muss, aber ich habe mir immer welche vor jeder Klausur angefertigt. In meinen Abiturfächern habe ich mir meine Unterlagen aufbewahrt, sodass ich auf dieser Grundlage meine Zusammenfassungen für das Abitur erstellt habe. Vermutlich fragst du dich nun, wie ich trotzdem beinahe drei Monate gebraucht habe, bis ich mit all meinen Zusammenfassungen für das Abitur fertig war. Wie bereits erwähnt, war das Unterrichtsmaterial meine Grundlage, jedoch habe ich noch mit vielen weiteren Medien gearbeitet, die ich im Folgenden etwas näher erläutere.

Der Englisch-Leistungskurs

Das Fach Englisch bedarf einer langfristigen Vorbereitung, d.h. du lernst am nachhaltigsten für dieses Fach, wenn du die englische Sprache nicht nur in deinen Schul-, sondern auch deinen Lebensalltag einbaust. Keiner wird von heute auf morgen ein Sprachtalent; eine gewisse Sprachaffinität bringst du aber bestimmt mit, wenn du diesen Leistungskurs belegt hast. Neben meinen Unterrichtsmaterialien kann ich dir für Englisch das STARK-Abiturbuch für den Englisch-Leistungskurs empfehlen, das jedes Jahr angepasst an die Anforderungen deines Jahrgangs und Bundeslandes erscheint. 

Zudem habe ich das FINALE Prüfungstraining für Englisch genutzt. Während du mit dem Buch vom Stark-Verlag eine perfekte Lösung für die Abiturprüfungen vergangener Jahre erhältst, bietet das FINALE Prüfungstraining auch noch weitere Klausuren, die du zur Übung lösen kannst sowie einen kurzen Überblick über die abiturrelevanten Themen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, im Fach Englisch die Lösungsschlüssel der letzten Jahre miteinander zu vergleichen, da in manchen Textformaten immer die gleichen Anforderungen gestellt werden. Wenn du weißt, was im Lektüreschlüssel erwartet wird, kannst du Entsprechendes natürlich auch in deine Klausur schreiben.

Der Deutsch-Leistungskurs

Der Deutsch-Leistungskurs wird von vielen Schülern gewählt, wenn man nicht wirklich weiß, welcher Leistungskurs sich am ehesten mit den eigenen Fähigkeiten und Interessen deckt. Im Deutsch-Leistungskurs werden von dir Analysen erwartet – egal ob du dich im Bereich der Lyrik, Epik oder Dramatik befindest. Das Deutschbuch „Texte, Themen und Strukturen” vom Cornelsen-Verlag hat mich wohl, neben zahlreichen Lösungsschlüsseln, mehr als einmal vor einer Fehlinterpretation gerettet. Die Lektüren, die im Deutsch-Leistungskurs zum Pflichtprogramm gehören, sind nämlich alles andere als einfach zu analysieren. 

Mein Deutschbuch habe ich für das Abitur komplett durchgearbeitet, da es neben fachlichen Inhalten auch strukturelle Erläuterungen zu den ganzen Zieltextformaten beinhaltet, die für das Abitur beherrscht werden müssen. Zudem habe ich mir im Laufe der Oberstufe für jede Lektüre einen Lektüreschlüssel vom Klett-Verlag zugelegt, da die Deutschbücher, die man im Schulunterricht nutzt, die Lektüren nur zu Teilen analysieren. Ein Lektüreschlüssel bietet sich besonders deswegen an, weil du im Abitur oft Passagen aus deinen Pflichtlektüren bekommst. Wenn du also schon weißt, wie man die entsprechende Passage analysiert, dann wird die entsprechende Klausur kein Problem für dich sein.

Der Mathematik-Grundkurs: ein Sonderfall

Neben dem Deutsch- und Englisch-Leistungskurs ist die Mathematik eine ganz andere Welt. Den Stoff verstehen und anwenden können sind hier nämlich zwei Seiten der Medaille. Deswegen gilt: Rechnen, rechnen, rechnen! Kauf dir ein Buch mit den Abiturprüfungen der letzten Jahre und rechne es mehrmals durch – oft werden ähnliche Aufgaben gestellt, auch, wenn der Sachkontext abgewandelt wird. Umso mehr du rechnest, desto eher sitzen die Rechenschritte.

Der Philosophie-Grundkurs: Sprechen statt Schreiben

Das Fach Philosophie war mein viertes und letztes Abiturfach. Neben Unterrichtsmaterialien gibt es wohl nur eine Sache, die mir das Philosophie-Abitur um einiges erleichtert hat: der YouTube-Kanal von Dr. Christian Weilmeier. Dort berichtet der Philosoph und Kommunikationswissenschaftler Dr. Christian Weilmeier über die Philosophie – von Aristoteles bis Platon. Da besonders im vierten Abiturfach dein Wissen nicht nur schriftlich, sondern mündlich geprüft wird, kannst du durch YouTube-Videos einerseits dein Wissen prüfen und festigen, andererseits bekommst du aber auch einen Eindruck davon, wie du dein Wissen präsentieren kannst, wenn du eine bestimmte philosophische Position darlegen sollst.

Fazit

Das Abi ist kein Hexenwerk. Falls dein Schnitt wichtig für den gewünschten Studiengang ist, dann plane sorgfältig, wie du vorgehen willst, um deine Träume in die Tat umzusetzen. Du schreibst diese finale Prüfung nur einmal und sie könnte dir dein Ticket ins Studium sichern. Kurzgefasst: Das Abitur solltest du weder über- noch unterschätzen, aber in jedem Fall ernst nehmen!

 

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