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  • Justus Lamm
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  • 19.09.2023

So überlebst du den Physikumslernplan

Das Physikum ist ein Marathon, kein Sprint! – sicherlich hast auch du diesen Ausspruch bereits von deinen Tutor*innen gehört. Aus meiner eigenen Physikums Erfahrung, gebe ich dir hier 10 Tipps, wie du deinen ganz persönlichen „Marathon“ schaffen kannst – in Bestzeit, versteht sich!

 

 

 

1. Der richtige Lernplan 

Zunächst gilt es natürlich, den passenden Lernplan zu finden! Dieser begleitet dich die nächsten Wochen. Er dient dir als „Rennstrecke“ deines Marathons. Sicherlich können dir hier deine Tutor*innen weiterhelfen. Auch ein Gespräch mit deinen Freund*innen kann neue Gedanken liefern. An anderer Stelle habe ich bereits von meinem „Start in den Lernplan“ mit via medici berichtet. Schau gerne dort vorbei!
CAVE: Vertrau‘ dennoch unbedingt auf dein Bauchgefühl, denn der Lernplan muss für dich der Richtige sein!
 

2. Der Startschuss 

Wie bei jedem Marathon ist es wichtig, einen guten Start hinzulegen! 
Ich habe erst nach unseren Abschlusstestaten mit dem Lernplan begonnen. So kam ich nicht durcheinander und konnte mich zunächst auf die Zulassungsprüfungen konzentrieren.
Solltest du jedoch während des vierten Semesters außerordentlich viel Zeit haben, ist es möglich, einzelne Tage vorzuziehen. Auch in den Semesterferien zu lernen ist eine gute Option, um den stressigen Plan zu entzerren. Ein solcher „Frühstart“ sollte dich aber nicht von deinen regulären Klausuren ablenken! 
 

3. Das Zeitmanagement 

Dass jeder einzelne Lerntag eine große Herausforderung ist, dürfte auf der Hand liegen. Die vorgegebene Zeit für das Lesen der Lernmodule überschritt ich meist bei weitem und auch die Dauer des Kreuzens stellte sich für mich als Problem heraus. 
Gerade deswegen ist es wichtig hier stets optimal zu arbeiten: Trödel nicht! Halte dich nicht zu lange mit einzelnen Fragen auf! Ignoriere irrelevante Informationen! 
Verabschiede dich von dem detailverliebten Lernen der Vorklinik und konzentriere dich auf das Wesentliche! So gelingt es dir, die Zusammenhänge zu verstehen. 
Thieme bietet dir dabei eine sinnvolle Hilfestellung: Du kannst den Detailgrad der Lernmodule variieren und so auf das erforderliche Niveau anpassen.

 

4. Kleinvieh macht auch Mist! 

Das schriftliche Physikum besteht aus 320 Fragen. Während jeweils 60 Fragen auf Anatomie, Psychologie, Physiologie und Biochemie entfallen, sind es jeweils 20 Fragen für Chemie, Physik, Biologie und Histologie. 
Auch wenn es somit sicherlich sinnvoll erscheint, mehr Zeit in die Hauptfächer zu investieren, solltest du die Nebenfächer nicht vergessen! 
Bist du im Herzen eine Physikerin oder ein heimlicher Profi-Chemiker, kannst du dort nämlich einige Punkte sammeln :) 
 

5. Unterschätze Psychologie und Soziologie nicht! 

Lange Texte, Schachtelsätze, doppelte Verneinungen: PsychSoz kann auf den ersten Blick ziemlich abschreckend wirken. Umso schlimmer, dass die letzten Tage des Lernplans von via medici ausschließlich damit gefüllt sind. 
Ein gründliches Lernen lohnt sich jedoch, entfallen auf dieses Fach doch 60 Fragen –
also genauso viele wie Anatomie! Ich konnte hier somit zahlreiche Punkte gewinnen. Und das bei vergleichsweise wenig Lernaufwand. :)
Außerdem hat die Thieme Redaktion die Platzierung im Lernplan gut durchdacht: Im Kurzzeitgedächtnis sind die psychologischen Termini und soziologischen Modelle noch ganz frisch fürs Examen!
 

6. Das Physikum als Gesamtleistung 

Doch trotz des Priorisierens der einzelnen Fächer solltest du nicht vergessen, dass es sich beim schriftlichen Physikum um eine Gesamtleistung handelt!
Am Ende werden alle Fragen addiert und so deine Note ermittelt. Eine schlechte Leistung in einem Fach kannst du folglich durch gute Performance im nächsten Themengebiet wieder ausgleichen! Dieser Umstand lässt dir Raum, deine eigenen Stärken auszuspielen: Ich plante mir in der Prüfung viel Zeit für Physik ein, um schwierige Fragen durch logisches Nachdenken - und schlichtes Ausprobieren ;) –
doch noch richtig zu beantworten. So konnte ich meine Fehler in Chemie, das ich wiederum im Schnelldurchlauf beantwortet hatte, verschmerzen.
 

7. Was ist wichtiger: Lernen oder Kreuzen?
 
Dein primärer Fokus sollte auf den Kreuzsitzungen liegen, da diese das Prüfungsformat des schriftlichen Physikums perfekt imitieren und die Schwerpunkte des IMPPs aufzeigen. Doch auch das Studieren der Lernmodule solltest du nicht vernachlässigen, um einen Überblick über die Themen zu gewinnen. 
Was ich im Nachhinein gerne intensiver gelernt hätte, sind die „IMPP-Fakten“. Es handelt sich hierbei um kurze Zusammenfassungen oft gefragter Themen am Ende eines jeden Kapitels. Hier kann man also gut Lieblingsthemen des IMPPs identifizieren. Diese Fakten kannst du auch im Fließtext farblich markieren lassen, damit du auf sie aufmerksam wirst!

 

8. Das richtige Kreuzen
 
via medici bietet die Abos „lernen&kreuzen“, „lernen“ und „kreuzen“ an. Kreuzen bedeutet, dass du dort über 35.000 original IMPP Fragen vergangener Examina kreuzen kannst. Im Laufe des Lernplans lernte ich dort zwei wichtige Funktionen kennen:
Du kannst Fragen mit einem Stern entsprechend ihres Schwierigkeitsgrades markieren. So kannst du gezielt schwere Fragen wiederholen. 
Zu den Antwortmöglichkeiten kannst du dir erklärende Kommentare anzeigen lassen und erfahren, warum die entsprechende Angabe richtig oder falsch ist.
 

9. Nicht verwirren lassen!  

Vor dem schriftlichen Physikum solltest du unbedingt die Antwortbögen zu den Multiple-Choice-Fragen auf der Website des IMPP einsehen. So kannst du dich schonmal an das Design, die vielen Angaben und zahlreichen Tabellen gewöhnen.
Meine Erfahrung ist, dass das simple Übertragen der eigenen Lösung auf den Antwortbogen etwas verwirrend sein kann. Kreuze deswegen doch mal ein Probeexamen mit genau dieser Vorlage! So wappnest du dich für die richtige Prüfung und lässt dich nicht mehr so leicht aus dem Konzept bringen. :)

 

10. Durchatmen 

Das Physikum ist eine große Herausforderung und stellte für mich die schwerste Prüfung der Vorklinik dar. Wenn ich das Gefühl hatte, nicht weiterzukommen, legte ich stets eine Pause ein. 
Ein Ausflug zum Strand, ein Gespräch mit Freund*innen oder ein bisschen Sport wirkten hier wahre Wunder. 
Lass solch schöne Momente bitte nicht zu kurz kommen! 
 

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